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Ingeborg Andresen: "Die Stadt auf der Brücke" (1935)

"An einen Novembertag ist Magda von Birrisgaard herübergekommen, sie haben in den kurzen lichtscheuen Stunden des Nachmittags einen Gang über die Felder gemacht, haben von der nahen Zukunft gesprochen, Pläne geschmiedet und sich ganz in die Enge ihres künftigen Besitzes verloren. Als sie in das Haus zurückkehren, liegt auf dem Flurtisch die deutsche Zeitung, die von dem Nachfolger Wangelins, einem jungen und fügsamen Menschen, in farbloser Bravheit geleitet wird. Eine ungewöhnlich fette Überschrift reißt die Blicke an sich: "Regierungsumsturz in Bayern! Erhebung der Hitlerschen Kampfverbände. Hitler und Ludendorff übernehmen die Macht."
Herluf und Magda stehen eng aneinandergelehnt, heben gemeinsam das Blatt dem Licht der kleinen Flurlampe entgegen und lesen...lesen. ... Immer weiter: "Berliner Gegenmaßnahmen...Reichssperre gegen Bayern...Aufruf der Reichsregierung..." ... Sie lassen die Zeitung sinken, sehen sich stumm in die Augen: Ist das schon...Deutschland...das auferstehende? Ist das schon...der, der da kommen soll? Sollen wir...keines andern warten? ...O Herrgott - wenn man doch jetzt in Deutschland wäre! Wenn man doch sehen könnte, hören, spüren..."

Adolf Hitler, präsentiert als neuer Messias: Triviale Belletristik aus Nordschleswig mobilisiert bei Leserinnen und Lesern Gefühle. Erschienen ist Ingeborg Andresens Roman 1935, die Szene spielt 1923 in den Tagen des missglückten Hitler-Putsches in München. In religiöser Diktion wird die Realität überhöht und eine Bindung an den "Führer" Adolf Hitler erzeugt, während zugleich heimatlich-romantische Bilder erscheinen.

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