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Dr. Gerhard Stoltenberg

Geboren 29. 09. 1928 in Kiel
Gestorben 23. 11. 2001 in Bonn

Dr. Gerhard Stoltenberg (* 29. September 1928 in Kiel, † 23. November 2001 in Bonn)

Der in Kiel geborene Pastorensohn Gerhard Stoltenberg wird mit 16 Jahren 1944 noch eingezogen und kommt anschließend in britische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Entlassung studiert er in Kiel und promoviert. Nachdem er gemeinsam mit Jochen Steffen als Assistent bei Prof. Freund gearbeitet hat, wird er 1955 in den schleswig-holsteinischen Landtag und 1957 (mit 29 Jahren!) in den Bundestag gewählt. Der strebsame junge Mann findet immer wieder Förderer, unter ihnen Politiker wie Ministerpräsident von Hassel und Konrad Adenauer. 1965 wird Stoltenberg Direktor bei Krupp. Im selben Jahr nimmt er das Angebot Kanzler Erhards an, Forschungsminister zu werden. Dieses Amt behält er auch in der Großen Koalition bis 1969. 1971 löst Stoltenberg Helmut Lemke nach drei Legislaturperioden als Ministerpräsident ab: Die Landes-CDU traut Lemke nicht mehr zu, gegen Jochen Steffen zu gewinnen. Elf Jahre später, 1982, holt Helmut Kohl seinen Kanzler-Konkurrenten als Finanzminister ins Bundeskabinett. Bis 1989 bleibt Stoltenberg CDU-Landesvorsitzender, erst 1998 scheidet er aus dem Bundestag aus.

Stoltenberg ist eher ein zuverlässiger Politiker der Machbarkeit. Er schätzt bürgerliche Tugenden wie Fleiß und Sparsamkeit und ist sich durchaus mit Helmut Schmidt (SPD) einig. Seine Sprache ist meist sachlich, hin und wieder schneidend. Insgesamt ist Stoltenberg ein ruhiger, auf Harmonie bedachter Konservativer. Er beeindruckt immer mit Detailwissen, insbesondere auf den Politikfeldern Finanzen und Wirtschaft. Bei großen Streitthemen meidet Stoltenberg oft klare Konfliktlinien. Die „Züricher Weltwoche“ bescheinigt ihm 1980, dass er „ein bisschen über dem Hader der Gewöhnlichen“ stehe, ja, „eine Art von demokratischem deutschen Herrn“ sei. Neben einer soliden Finanzpolitik und der Schaffung wirtschaftsfördernder Bedingungen haben Stoltenberg zwei Fragen durchgängig beschäftigt: Der Ausgleich der Interessen in der Demokratie und die Sicherung einer starken, integrationsfähigen bürgerlichen Partei wie der CDU.

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