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Graf Ulrich von Brockdorff-Rantzau

Geboren 29. 05. 1869 in Annettenhöh
Gestorben 08. 09. 1928 in Berlin

Graf Ulrich von Brockdorff-Rantzau wird am 29. Mai 1869 geboren und wächst auf dem Rittergut Annettenhöh nahe der Stadt Schleswig auf. Er stirbt plötzlich am 8. September 1928 in Berlin und liegt im Park bei Annettenhöh begraben.

Brockdorff-Rantzau entstammt der hochadeligen dänisch-schleswig-holsteinischen Familie Rantzau, die sowohl in Deutschland als auch in Dänemark familiäre Verzweigungen hat. Er absolviert ein Jurastudium und tritt 1894 in den deutschen Auswärtigen Dienst ein. Er steht anfangs mit den Gesandtschaften in Brüssel, St. Petersburg und Wien in Verbindung, bis er 1909 zum Generalkonsul in Budapest ernannt wird.

Im Jahr 1912 wird Brockdorff-Rantzau zum Gesandten in Dänemark ernannt, wo er während des gesamten Ersten Weltkrieges bleibt. Damit hat er einen verhältnismäßig ruhigen Posten, da Dänemark während des Ersten Weltkrieges neutral bleibt. Die Gefahr eines Angriffes von deutscher Seite ist jedoch mehrmals aktuell. Die militärischen Behörden befürchten, dass England eine Besetzung Dänemark plant, um auf diese Weise Deutschland vom Norden her anzugreifen. Brockdorff- Rantzau gibt die Angriffspläne der Deutschen Armee weiter an den dänischen Außenminister, Erik Scavenius, der im Gegenzug alles tut um zu versichern, dass Dänemark sich gegen einen Angriff von englischer Seite wehren würde. Während des gesamten Krieges unterstützt der deutsche Gesandte die dänische Neutralität und befindet sich dadurch regelmäßig im Streit mit den deutschen Behörden.

Innerhalb der deutschen Geschichtsschreibung wird Brockdorff-Rantzau insbesondere mit seinem Einsatz während der Friedensverhandlungen von Versailles, nach Ende des Ersten Weltkrieges, in Verbindung gebracht. Er wird im Februar 1919 vom sozialdemokratischen Regierungspräsidenten Philipp Scheidemann zum parteilosen deutschen Außenminister ernannt und kämpft einen tapferen Kampf in Versailles, der jedoch damit endet, dass er im Namen Deutschlands die Friedensvereinbarungen akzeptieren muss. Bereits am 20. Juni 1919 zieht er sich aus der Regierung sich zurück und wird 1922 nach Moskau geschickt, um dort den Posten als deutscher Gesandte in der Sowjetunion zu übernehmen.

Der Name Brockdorff-Ranzau steht für eine Zeit, in der sich der Adel um die außenpolitischen Angelegenheiten kümmert. Der Bauernstand und die Arbeiterschaft sind nicht geeignet, um außenpolitisch zu agieren. Ebenso sind auch in Dänemark normalerweise nicht nur die Außenminister, sondern alle Diplomaten des Auswärtigen Dienstes adelig. Erst nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ändert sich dieses Bild und die letzte politische Bastion des Adelsstandes fällt.

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