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Wolf Biermann

Geboren 15. 11. 1936 in Hamburg

Der Liedermacher Wolf Biermann stammt aus einer Arbeiterfamilie, sein Vater wird als Jude und Angehöriger des kommunistischen Widerstands von den Nationalsozialisten in Auschwitz ermordet. Biermann siedelt 1953 in die DDR über, wo er in Berlin politische Ökonomie studiert. Er bricht das Studium allerdings vor dem Examen ab und wird 1957 Regieassistent am "Berliner Ensemble" Bertolt Brechts, bevor er zwei Jahre später sein Studium in den Fächern Philosophie und Mathematik wieder aufnimmt. In den 1960er Jahren beginnt Biermann mit dem Schreiben von Gedichten und Liedtexten. Er unternimmt auch Gastspielreisen in der Bundesrepublik auf Einladung des "Sozialistischen Deutschen Studentenbundes" (SDS). Nach der Veröffentlichung eines Gedichtbandes und einer Langspielplatte - Wolf Biermann (Ost) zu Gast bei Wolfgang Neuss (West) - erhält Biermann Auftritts- und Publikationsverbot durch die DDR-Behörden wegen angeblichen "Klassenverrats" und "Obzönität". In Westdeutschland kann Biermann 1968 sein Buch "Mit Marx- und Engelszungen" und 1969 seine Langspielplatte "Chausseestraße 131" erfolgreich veröffentlichen. 1976 darf Biermann nach elf Jahren Berufsverbot seinen ersten Auftritt in der DDR durchführen. Wegen seiner Tournee durch die BRD ab November beschließt das "Politbüro des Zentralkomitees der SED" Biermanns Ausbürgerung aus der DDR: Sein Programm in Westdeutschland richte sich gegen die DDR und den Sozialismus. Dieser Schritt führt in der DDR zu Protesten, zwölf führende Intellektuelle und Künstler der DDR, unter ihnen Sarah Kirsch und Günter Kunert - sprechen sich gegen diese Ausbürgerung aus. In den folgenden Jahren verfasst Biermann Liedtexte, in denen er mit der DDR abrechnet, wobei er sich weiter zum Sozialismus bekennt. 1989 singt Biermann zum ersten Mal nach 25 Jahren wieder in der DDR und wird dort als Legende empfangen. Seit den 1990ern bezieht Biermann öffentlich zu politischen Themen Stellung. Im Jahr 2006 erhält er das Bundesverdienstkreuz.
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