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Friedrich von Bodelschwingh

Geboren 06. 03. 1831 in Tecklenburg
Gestorben 02. 04. 1910 in Bethel

Der Theologe Friedrich von Bodelschwingh ist der geistige Gründer des diakonischen Werkes Bethel (bei Bielefeld), das in den 1870er Jahren als eine kirchliche selbständige Siedlung entsteht, in der über 4.000 Kranke, Behinderte und sozial benachteiligte Menschen gemeinsam leben und arbeiten. Bethel gilt als Gegenentwurf zur Verstädterung der modernen Industriegesellschaft. Nach einer landwirtschaftlichen Ausbildung ist der aus einem alten westfälischen Adelsgeschlecht stammende von Bodelschwingh als Gutsverwalter in Pommern tätig. Dort begegnet er einerseits täglich dem Elend der Landarbeiter, auf der anderen Seite kommt er mit der protestantischen Erweckungsbewegung in Kontakt. Er studiert zwischen 1854 und 1858 in Basel, Erlangen und Berlin Theologie, um Missionar zu werden. Nach dem Studienende arbeitet er als Pfarrer der deutschen Gemeinde in Paris, bevor er in den 1860er Jahren an der Ruhr eine Pfarrstelle innehat. 1872 wird der Theologe Leiter der "Rheinisch-westfälischen Anstalt für Epileptische" bei Bielefeld, die er in den folgenden Jahren zum diakonischen Werk Bethel um- und ausbaut. Zu den "Bodelschwingschen Anstalten" gehören auch ein Diakonissen und eine Diakonenanstalt, die junge Menschen in der Krankenpflege und Sozialarbeit ausbilden, später auch ein Predigerseminar. Ende des 19. Jahrhunderts wird die "Evangelische Missionsgesellschaft für Deutsch-Ostafrika", in deren Vorstand Bodelschwingh ist, als "Bethel-Mission" in die Anstaltsarbeit eingebunden. Weiteres Engagement bringt der Anstaltsleiter, der 1904 bis 1908 Mitglied des Preußischen Landtags ist, vor allem für Obdachlose und Wanderarbeiter auf. Die "Bodelschwingschen Anstalten" gelten als Vorbild für viele später gegründete Fürsorgeeinrichtungen.
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