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Demokratie von unten © sdu

Das Hauptanliegen der Potsdamer Erklärung ist die Dezentralisierung der politischen Macht in Deutschland. Die Alliierten wollen die Macht nicht wieder in den Händen eines einzelnen verrückten Mannes sehen und für die Briten wird es zum geflügeltem Wort, dass die Deutschen die Demokratie "from buttom upwards" lernen sollen. Sie sind sehr skeptisch, ob die Deutschen die Demokratie erlernen können. Eine Skepsis, die den Namen Vansittartismus trägt. Der Begriff wird vom britischen Lord Vansittart geprägt, der den Deutschen eine besondere Kriegslust zuspricht.

Der Wunsch den Deutschen die Demokratie von der Basis an zu lehren, also von der lokalen Ebene her, beeinflusst die Demokratisierungspolitik der Briten auf mehrere Arten und Weisen. Obwohl der Paragraph 2.A.9 der Potsdamer Erklärung mehrere politische Parteien fordert, erlauben die Briten dies anfangs nur auf Amtsniveau. Doch sie müssen sich bald dem deutschen Druck beugen und die Parteien sich überregional organisieren lassen. Die Gewerkschaften müssen bis 1947 warten, bevor sie sich regional organisieren dürfen.

Besondere Vorstellungen haben die Briten von der kommunalen Verwaltung. Die preußische Tradition, die politische und die Verwaltungsmacht in der Hand des Bürgermeisters zu vereinen, wird von den Briten als autoritär und machtverdrehend aufgefasst. Deshalb führen sie im April 1946 ein neues Regierungsgesetz ein - es soll dem Führerprinzip entgegenwirken. Jetzt wird die administrative Regierung, ganz der britischen Tradition nach, an unpolitische Kommunaldirektoren übergeben, obwohl dies auf viel Unverständnis bei den schleswig-holsteinischen Politikern stößt. 1950 wird diese Regelung wieder außer Kraft gesetzt und somit erneut der deutschen Tradition angepasst.

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