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Landwirtschaft und Fischerei in Dänemark © izrg

Mit etwa 4 % an der Beschäftigtenzahl und am Bruttoinlandsprodukt (1996) spielt der primäre Sektor in Dänemark eine größere Rolle in der Wirtschaftskraft des Landes als in anderen EU-Staaten. Rechnet man noch die Molkereien und Schlachtereien hinzu, so sind etwa 6 % aller Arbeitnehmer im Agrarsektor beschäftigt. Die dänische Landwirtschaft produziert für etwa drei mal so viele Menschen Lebensmittel als im eigenen Land leben und ist daher sehr ausfuhrorientiert. Rund zwei Drittel der Agrarprodukte gehen in den Export.

Als Arbeitgeber ist die Landwirtschaft in Dänemark nach wie vor durchaus eine wichtige Wirtschaftsbranche, besonders in Süddänemark. Die Landwirtschaft beansprucht noch immer fast zwei Drittel der Gesamtfläche, obwohl ihr Anteil seit den 1930er Jahren rückläufig ist. Vor allem für die Stadtentwicklung und für Erholungszwecke werden landwirtschaftliche Flächen stillgelegt. Die Flächenstilllegungspolitik der "Europäischen Union" (EU) hat ebenfalls zum Rückgang der landwirtschaftlichen Anbaufläche in Dänemark beigetragen.

Seit 1950 sinkt auch die Zahl der Höfe stetig. 1996 gibt es noch 61.900 landwirtschaftliche Betriebe, die im Schnitt 43,3 ha Land bewirtschafteten. Der Konzentrationsprozess in der dänischen Landwirtschaft hält weiterhin an. Mit 60 % am jährlichen Ernteertrag spielt der Getreideanbau eine besonders wichtige Rolle. Mehr als 90 % der pflanzlichen Agrarproduktion werden an Tiere, vor allem an Schweine und Rinder, verfüttert. In der Tierzucht dominiert die Schweinehaltung. Seit Beginn der 1980er Jahre ist die Produktion von Schweinefleisch um 40 % auf 1,6 Mio. Tonnen (1996) gestiegen. Die Milchproduktion ist dagegen stark rückläufig, seitdem die EU wegen der Überproduktion Milchquoten eingeführt hat. In Dänemark führte diese Zwangsmaßnahme dazu, dass von Beginn der 1980er Jahre bis 1996 die Zahl der Milchkühe um 30 % reduziert worden und die Milchproduktion um 9 % auf 4,7 Mio. Tonnen gesunken ist.

Auch in der dänischen Fischerei gibt es einen Konzentrationsprozess. Die Zahl der Berufsfischer sinkt von 11.000 im Jahr 1982 auf 5.000 zehn Jahre später; eine Entwicklung, die sich besonders stark in Süddänemark zeigt. Die Berufsfischer fingen 1993 1,6 Mio. Tonnen Fisch, davon der Großteil Fische, die nur industriell zur Herstellung von Fischmehl und Fischöl verwertet werden. Dänemark ist eine der 10 bis 15 größten Fischereinationen der Welt, wobei vor allem Esbjerg in den 1990er Jahren zu den wichtigsten dänischen Fischereihäfen zählt. Insgesamt macht der Export von frischen oder verarbeiteten Fischen etwa 4 bis 5 % des gesamten dänischen Exports aus.

Siehe auch:

Milchquote
Landwirtschaftlicher Betriebe in Dänemark und Schleswig-Holstein
Beschäftigte nach Wirtschaftsbereichen
Beschäftigte in Süddänemark und Schleswig-Holstein

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