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Das Kieler "Olympia-Heim" © izrg

Das "Olympia-Heim" am Hindenburgufer in Kiel ist ein Beispiel für die nationalsozialistische Gemeinschaftsarchitektur; gleichzeitig aber ein eher untypisches. Offiziell im Auftrag des "Nationalen Olympischen Komitees" vom Bauamt der Stadt Kiel im Jahr 1936 gebaut, ist es dennoch ein Bau, der den NS-Staat repräsentieren soll.

Der ursprüngliche Entwurf des Heims aus dem Jahr 1934 wirkt als ein typisches Werk der nationalsozialistischen Gemeinschaftsarchitektur eher wie ein braver, nahezu langweiliger Backsteinbau unter einem hohen Walmdach, mit einem gedrängten Haupthaus und hohen Fenstern. Doch in den nächsten Entwürfen und im tatsächlich errichteten Bau verbinden sich traditionelle Elemente - die sich vor allem in der kompakten Massenkomposition von Bau- und Dachkörper äußern - und Stilelementen der Moderne: beispielsweise die Fensterbänder, die sich sogar an einigen Stellen um die Ecken des Hauses ziehen. Das Gebäude hat einen ausgeprägten nordischen Charakter, ergänzt mit expressionistischen Formelementen, die sich auch in dem hohen Dach des Haupthauses, den Gauben und dem hervortretenden Eingang wiederfinden. Besonders typische Merkmale der expressionistischen Architektur, die in den 1920er Jahren vorkommt, sind Beton- oder Backsteinbauten in runden und gezackten Formen mit einem geschwungenen Erscheinungsbild.

Das "Olympia-Heim" ist ein L-förmiger Winkelbau aus Backstein. Die schmale und höhere Seite ist das Haupthaus, während die lang gezogene Seite als Gästeflügel dient. Auf dieser Seite sind traditionelle Fenster im Stil der 1920er Jahre eingebaut, die erste Etage der Stirnseite bedeckt eine Art Maschennetz aus Ziegelrauten, eine bauhandwerkliche Herausforderung. So erscheint das Gebäude regelrecht "bespannt". In das Maschennetz sind die fünf Olympischen Ringe eingelassen.

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