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Brücke und Secession © izrg

Die jungen Maler der Künstlergruppe „Brücke“ haben auf einer Ausstellung in Dresden Emil Noldes Bilder „Froschteich“ und „Meerbild“ gesehen und sprechen dem Maler nun, im Februar 1906, ihre Anerkennung für seine „Farbstürme“ aus. Dieser freut sich über die Bewunderung und hält in seiner Selbstbiografie fest: „Ich war nicht allein! Es waren auch andere zukunftsfrohe Maler mit Bestrebungen, die den meinen glichen.“ Nolde wird für eineinhalb Jahre Mitglied der „Brücke“, danach geht er seinen Künstlerweg wieder allein. In seiner Einstellung bleibt er der „Brücke“ jedoch nah. Die Wintermonate verbringen der Maler und seine Frau nun regelmäßig in Berlin.

Ab 1906 wird die Farbe das wichtigste Ausdrucksmittel für Nolde, zunächst erprobt er seine neuen Möglichkeiten an Blumen- und Gartenmotiven. In seinen Lebenserinnerungen schreibt er: „Die blühenden Farben der Blumen und die Reinheit dieser Farben, ich liebte sie. Ich liebte die Blumen in ihrem Schicksal: emporsprießend, blühend, leuchtend, glühend, beglückend, sich neigend, verwelkend, verworfen in der Grube endend.“

1908 wird Nolde zum Mitglied der „Berliner Secession“ gewählt. Doch schon bald gibt es Unzufriedenheiten. Nolde versucht eine neue Vereinigung zu gründen und bittet den norwegischen Maler Edvard Munch, den er im Dezember 1907 in Berlin kennen gelernt hat, ihr Mentor zu werden. Dieser reagiert jedoch ausweichend. Im Sommer 1909 entstehen während seines Aufenthalts in Ruttebüll an der Westküste Noldes erste religiöse Bilder „Abendmahl“, „Pfingsten“ und „Verspottung“. Die religiösen Bilder und andere Arbeiten von jungen Künstlern werden von der „Berliner Secession“ zurückgewiesen. Als Nolde sich mit Hilfe eines offenen Briefes an Max Liebermann zur Wehr setzt, kommt es zu einem öffentlichen Skandal, der Noldes Ausschluss aus der „Berliner Secession“ zur Konsequenz hat.

Nolde gründet mit anderen jungen Künstlern, unter ihnen befinden sich Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner und Karl Schmidt-Rottluff, die „Neue Secession“. Über die Ausstellung der „Neuen Secession“ in der Potsdamer Straße schreibt Nolde in seinen Lebenserinnerungen: „Seitdem, in den folgenden zwanzig Jahren, sind nie mehr so konzentriert schöne Werke unserer jungen Kunst beisammen gewesen. Ich stand still davor, aber innerlich glühend und bewegt über all diese starke künstlerische Kraft unserer jungen neuen Zeit.“ Bis 1912 wird Emil Nolde sich an Ausstellungen der „Neuen Secession“ beteiligen.

Siehe auch:

"Verspottung"

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