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Dialekte und Nationalromantik © sdu

1787 äußert der Sohn eines Küsters: "Es ist unglaublich wie missgestaltet der jütische Dialekt ist". 15 Jahre später sagt ein Anderer: "Die Sprache, die die armen Kinder lernen, ist so verschieden von dem, was sie in der Schule lernen, dass man jederzeit befürchten muss, dass sie ihren Lehrer nicht verstehen.". Noch einmal 40 Jahre später gibt der Dichter Stehen Steensen Blicher "E Bindstouw" heraus. Es ist ein belletristisches Werk in jütischem Dialekt und dies attackiert die Auffassung, dass der Dialekt eine verkehrte Sprache ist.

Das 19. Jahrhundert ist geprägt von den Nationalromantikern, sie haben es sich zum Ziel gemacht, den Nationalcharakter des Landes hochleben zu lassen. Ganz zentral dabei sind die Sprache und der Geist der Menschen. Und ist die ursprüngliche Sprache nicht gerade in den Dialekten zu finden, die von den Armen auf dem Lande gesprochen wird? Deshalb benutzt man Dialekte für die großen Werke, genauso wie lokale Autoren ihre eigene Sprache zum Schreiben benutzen. In Deutschland sind es Klaus Groths plattdeutsche Gedichte und Essays, die zusammen mit Fritz Reuters Romanen und Schauspielen am meisten gelesen werden. Das heißt, während die Schulkinder die richte Sprache erlernen, schreiben die Dichter in Dialekten. Dies bedeutet aber auch, dass die Werke von einem besonderen belletristischen Wert sind und die damaligen Dialekte überliefern.

In Schleswig-Holstein werden noch immer Gedichte, Prosa und Schauspiele auf Plattdeutsch verfasst und in kleinerem Umfang auch auf Friesisch. In Dänemark sind die Dialekte selten in der Kunst zu finden, doch es gibt einige wenige Ausnahmen, wie zum Beispiel "Gittes Monologe" vom jütischen Dichter Per Højholt. Der Entertainer Niels Hausgaard tritt über 30 Jahre lang mit einem Dialekt aus Vendelbo auf und 2007 wird ein Film veröffentlicht, - "Die Kunst zu weinen" - , in dem die Dialoge auf Südjütisch sind.

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