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Der "Eutiner Dichterkreis" © izrg

Gegründet wird der "Eutiner Dichterkreis" (EDK) 1936 vom Eutiner NS-Regierungspräsidenten und SA-Gruppenführer Johann Heinrich Böhmcker; sein Nachfolger in der durchaus Einfluss nehmenden "Schirmherrschaft" ist Schleswig-Holsteins "Gauleiter" und Oberpräsident Hinrich Lohse. Eine politische NS-Organisation also? Nein, das nicht, aber eine angepasste Vereinigung, die zu den bedeutendsten Autorengruppen im NS-Deutschland zählt.

1936 bis 1938 präsentiert sich der "Eutiner Dichterkreis" fünfmal in der Öffentlichkeit. Die für den September 1939 angesetzte Zusammenkunft fällt wegen des Kriegausbruchs aus. Der Dichterkreis verfügt 1936 über 20 und bis 1939 fast 30 Mitglieder, die meisten aus Schleswig-Holstein oder Oldenburg in Oldenburg kommend. Den literarischen Mittelpunkt bildet Hans Friedrich Blunck, 1933 bis 1935 Präsident der "Reichsschrifttumskammer" in der "Reichskulturkammer" in Berlin. Weitere literarische Vorstandsmitglieder sind der Dithmarscher Gustav Frenssen, Helene Voigt-Diederichs, Hermann Claudius und Hans Ehrke, der Landesleiter der "Reichsschrifttumskammer".

Der Kreis veranstaltet Lesungen aus Werken der eigenen "Dichter" und dem "Eutiner Almanach": Insgesamt 670 Beiträge aus dem Genre der "Heimatkunst" beziehungsweise Heimatliteratur werden von 29 Mitgliedern des Dichterkreises beigesteuert. Aufgrund des Mangels an Werken einschlägiger Parteischriftsteller bilden diese Heimat- und Dorfgeschichten, aber auch historische Romane und Naturgedichte den Literaturkanon im NS-Staat, so dass einige noch vor 1933 unbekannte Autoren zu bekannten Schriftstellern aufsteigen. Oft weisen ihre Literaturen ausdrucksstarke Identifikationen mit den Zielen der NS-Bewegung auf, die bei einzelnen Mitgliedern bis zur Befürwortung des Völkermords an den europäischem Juden reichen. Der Historiker Lawrence D. Stokes urteilt, dass sich der "Eutiner Dichterkries" "bewusst den Zwecken der NS-Regierung" unterordnete.

Siehe auch:

Ingeborg Andresen: "Die Stadt auf der Brücke" (1935)
Fritz Michel (1933)
Hans Friedrich Blunck
Heinrich Eckmann: Lied vom Acker
Die Mitglieder des Eutiner Dichterkreises, 1936- 1945
Der Eutiner Dichterkreis, 1936
Ingeborg Andresen: "Ehrenmal im Grenzland" (1939)
"Eutiner Almanach"

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