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Pastor und antisemitischer Schriftsteller: Gustav Frenssen © izrg

Der dithmarscher Pastor und Autor Gustav Frenssen schreibt zunächst nationalistische Heimatromane, die im norddeutschen Bauern- und Pastorenmilieu spielen und der "Heimatkunstbewegung" zuzuordnen sind. Er veröffentlicht in diesen Werken seine weltanschauliche und politische Weltsicht: Schon früh sind darin rassistische, völkisch-nationale, militaristische und auch imperialistische Gedanken zu finden, die sich weitgehend mit der nationalsozialistischen Ideologie decken; obwohl er zeitweise mit der Sozialdemokratie sympathisiert und die Revolution 1918 zunächst gut heißt. Seine politischen Überzeugungen bleiben verschwommen; auf jeden Fall fordert er ein "starkes deutsches Reich".

Frenssen übt seinen Beruf als Pastor ab 1902 nicht mehr aus, sondern lebt als freier Autor in Dithmarschen und Blankenese. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zählt er zu den erfolgreichsten Schriftstellern. Viele seiner Werke verkaufen sich sehr gut, unter anderem "Jöhn Uhl" - mit dem ihm 1901 der Durchbruch gelingt -, "Hilligenlei" (1905), "Peter Moors Fahrt nach Südwest. Ein Feldzugsbericht" (1906), "Klaus Hinrich Baas" (1909), der "Untergang der Anna Hollmann" (1911) und "Bismarck" (1914). Auf Grund seiner Vorbildung aus dem theologischen Studium an den Universitäten Tübingen, Berlin und Kiel, wagt sich Frenssen auch an Schriften mit religiösen Bezügen. In seinem Werk "Der Glaube der Nordmark" 1936 legt Frenssens seine Ansichten von einem germanisch-völkischem Schicksalsglauben dar.

Frenssen befürwortet den Nationalsozialismus, da er ihn als die Erfüllung seiner eigenen nationalistischen Vorstellungen betrachtet. Er verehrt den "Führer" Adolf Hitler, seine Schriften, die nach 1933 herauskommen, "sind fast ausnahmslos übelste nationalsozialistische Propaganda" (Hans Sakorwicz/ Alf Mentzer), von biologistisch-rassistischen Überlegungen zu Behindertenmord und Menschenzucht über Durchhalteparolen am Ende des "Zweiten Weltkriegs" bis hin zu Begründungen und Lobpreisung des nationalsozialistischen Terrors, des Angriffskriegs und des Völkermords. Er erhält zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen der nationalsozialistischen Kulturbürokratie.

Siehe auch:

"Jörn Uhl"
Gustav Frenssen
Gustav Frenssen

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