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Helgoland und die deutsche Kolonialpolitik © sdu

Seit den großen Entdeckungsreisen im 16. Jahrhundert haben die europäischen Länder ihre militärische Stärke und ihr seefahrerisches Können dazu benutzt, Reichtümer aus den fremden Teilen der Welt nach Hause zu bringen, entweder durch Handelsgesellschaften mit militärischer Unterstützung des Heimatlandes oder in Form von Kolonien unter der Zentralleitung der Kolonialmacht.

Im zweiten Teil des 19. Jahrhunderts nimmt die Kolonisation stark zu. Die deutsche Wirtschaft übt Druck aus, sie will auch Zugang zu Rohstoffen, Märkten und Investitionsmöglichkeiten haben, die nach ihrer Meinung Kolonien bieten können. Bismarck ist davon nicht begeistert. Teils zweifelt er an den ökonomischen Vorteilen, teils ist es schwer, Gebiete zu finden, die man sich, ohne an die Interessen anderer Länder zu stoßen, aneignen kann. Besonders England hat umfassende Besitzungen in den meisten Teilen der Welt. Doch Mitte der 1880er erwirbt Deutschland vier Territorien in Afrika und einen kleinen Teil Neuguineas.

Als Sansibar und ein Teil Deutsch-Ostafrikas 1890 gegen das bedeutend kleinere Helgoland eingetauscht wird, erweckt das Zorn bei den deutschen Kolonialenthusiasten. Eine Großmacht wie Deutschland soll vergrößert und nicht verkleinert werden!

Im Jahr darauf wird aus Protest der Alldeutsche Verband gegründet. Die Mitglieder sind starke Befürworter Deutschlands als Großmacht. Dieses soll durch die Ausweitung der Kolonien und die Verstärkung des Heeres und der Marine erreicht werden. Außerdem sind es aggressive Nationalisten, die mit antisemitischem Gepräge gegen innere und äußere Feinde des Reiches wettern. Sie bekommen großen Einfluss in der Öffentlichkeit und der Verband existiert bis 1939, als er von den Nazis aufgelöst wird.

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