v i m u . i n f o
Dansk version

Friesische Auswanderung © sdu

Für die Insel- und Küstenfriesen sind ferne Länder nicht notwendigerweise auch fremde Länder. Als Seeleute sind sie weit herum gekommen und als Einheimische wissen sie aus den Erzählungen der Seeleute Bescheid. Es ist daher kein ferner Gedanke auszuwandern, wenn die Lebensbedingungen zu Hause unbefriedigend sind. Schon im 17. Jahrhundert entscheiden sich viele, wegen Übervölkerung, Sturmfluten und Armut wegzuziehen. Die Verbindungen der Seeleute zu den Niederlanden bringen sie dazu, in die niederländischen Siedlungen in Ostindien oder Amerika auszuwandern, wo New York - damals Neu Amsterdam - viele Friesen anzieht.

Im 19. Jahrhundert erreichen die Auswanderungen neue Höhen: jetzt geht es auch nach Südamerika, Südafrika und Australien. Die frühen Auswanderungen sind in den schlechten ökonomischen Bedingungen begründet, aber in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bekommen auch die politischen Verhältnisse Bedeutung. Der Krieg 1848-1850 und die darauf folgende Sprachpolitik der Dänen veranlassen auch begüterte Bauern und Handwerker zur Auswanderung mit ihren Familien. Eine neue Welle folgt mit der Eingliederung in Preußen und damit der aufgezwungenen dreijährigen Wehrpflicht. Jetzt reisen zumeist jüngere mittellose Männer und Frauen aus, die Reichtum in der Fremde zu finden hoffen. Zu Hause macht es eine schwierige Beschäftigungssituation schwer den Lebensunterhalt zu verdienen.

Eine neue Auswanderungswelle in den 1880ern betrifft wieder viele Friesen, da viele inzwischen Verwandte in Übersee haben. Vor diesem Hintergrund wird über die Bevölkerung von Föhr gesagt, dass New York ihnen näher als Hamburg liege.

Um diese Inhalte anzusehen, wird der Flashplayer 9 benötigt. Zum Download
multimediaMultimedia
case storyFallbeispiele
photosAbbildungen
imageBiografien
sourceQuellen
bibliographyLiteratur