v i m u . i n f o
Dansk version

Mai 1993 © sdu

Am Abend des 18. Mai 1993 erinnert der Nørrebro in Kopenhagen an eine Kriegszone. Junge EU-Gegner von den Autonomen kämpfen gegen die Polizei. Auf beiden Seiten werden etliche Menschen verletzt, aber keiner verliert sein Leben dabei.

Die Unruhen entstehen, weil ca. 56 % der Dänen am selben Tag für den Amsterdamer Vertrag gestimmt haben. Im Jahr davor haben die meisten gegen den Maastrichter Vertrag gestimmt, aber nun mit den vier wichtigen dänischen Ausnahmen, sieht es anders aus. Die Abstimmung hat viele frustriert. Es wird viel darüber gesprochen, dass die Bevölkerung so lange abstimmen könnte bis die Politiker es zuletzt so bekommen wie sie es haben wollen.

Die beiden Abstimmungen im Jahr 1992 und 1993 illustrieren einige wichtige Probleme bei den dänischen EU-Abstimmungen. Wenn die Bevölkerung dagegen stimmt, was soll man dann tun? Bei der EU austreten oder versuchen eine andere Lösung zu finden? Die vier Ausnahmen werden fast ausnahmslos vom Vorsitzenden der Sozialistischen Volkspartei, Holger K. Nielsen, formuliert. Er ist also derjenige, der interpretiert wogegen die Dänen im Maastrichter Vertrag sind.

Ein anderes Problem ist, dass die EU-Verträge so kompliziert sind, dass es unmöglich ist die Konsequenzen zu erahnen bei einer Abstimmung mit "Ja" oder "Nein". Die Abstimmungen sind nur richtungweisend, so dass die Regierung und das Parlament trotzdem ihre eigenen Entscheidungen treffen können. Das Positive der Abstimmungen ist, dass die dänische Bevölkerung bezüglich der EU laufend Stellung nehmen muss. Darum haben auch die Kritiker hier mehr Freiraum erhalten als in den meisten anderen Mitgliedsländern. Deshalb sind die Abstimmungen wichtig für die demokratische Debatte über die EU.

Um diese Inhalte anzusehen, wird der Flashplayer 9 benötigt. Zum Download
case storyFallbeispiele
photosAbbildungen
metainfoKommentar der Autoren
imageBiografien
lexiconLexikon