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Befreiung Dänemarks © sdu

Am Abend des 4. Mai 1945 wird in einer Radiosendung des BBC bekannt gegeben, dass Deutschland in Holland, Nordwestdeutschland und in Dänemark vom folgenden Tag um 8 Uhr an kapituliert hat. In der folgenden Woche bis zur Ankunft der britischen Truppen herrschte große Unsicherheit darüber, wie der Rückzug verlaufen würde. Es gibt aber nur wenig Probleme als die deutschen Soldaten zurückmarschieren, weil der Wunsch nach Frieden bei allen stark ist.

Die Kapitulation in Schleswig-Holstein, Dänemark und Holland wurde am Abend des 4. Mai 1945 vereinbart. Dies geschah zwischen Großadmiral Karl Dönitz und Feldmarschall Bernard Montgomery und galt vom folgenden Tag ab 8 Uhr. Die Kapitulation erfolgte nachdem die deutschen Truppen über viele Monate hinweg an der Ost- und Westfront unter schwerem Druck gestanden hatten.

Am 2. und 3. Mai kapitulierte Hamburg und kurz danach rückten die britisch-amerikanischen Truppen bis nach Lübeck und Wismar vor. Damit war Schleswig-Holstein vom Rest des Landes abgeschnitten. Dönitz war dadurch in seinem Hauptquartier bei Flensburg eingeschlossen. Am 3. Mai wurde ein Treffen in der Marinestation Mürwik bei Flensburg abgehalten. Dönitz hatte die militärischen Führer in Holland, Dänemark und Norwegen zu sich bestellt. Der Reichsbevollmächtigte in Dänemark, Werner Best, argumentierte für eine Kapitulation ohne Kampf. Diesen Gesichtspunkt unterstützten der neu berufene deutsche Außenminister Schwerin von Krosigk und Rüstungsminister Albert Speer.

Der militärische Oberbefehlshaber in Dänemark, General Georg Lindemann, war zusammen mit den Führern der übrigen besetzten Länder gegen ein solch friedliches Kriegsende. Lindemann wird zitiert, dass er bei dem Treffen gesagt habe: "Kommen Sie nur nach Nordschleswig, Herr Großadmiral, dann machen wir den Flaschenhals zu und schlagen hier die letzte anständige Schlacht des Krieges." Entsprechend hatte er Mitte April bekannt gegeben, dass er Dänemark verteidigen würde "gegen jeden Angriff, von welcher Seite er auch kommen möge, bis zur letzten Patrone und zum letzten Atemzug."

Mit der Kapitulation verhinderte Dönitz, dass die Städte in Schleswig- Holstein weiter zerbombt wurden. In den letzten Kriegsmonaten wurden die Angriffe intensiviert, da Montgomery massive Luftoperationen durchführte vor dem Vorrücken der Truppen. Wäre der Krieg fortgesetzt worden, wären besonders die Städte in Schleswig-Holstein noch stärker betroffen gewesen.

Gleichzeitig bedeutete die Kapitulation, dass Dänemark im Großen und Ganzen vom Krieg verschont blieb. Er stoppte sozusagen genau draußen vor der Tür. Von Alsen aus und entlang der Flensburger Förde konnten die Südjüten die alliierten Angriffe auf Flensburg in den letzten Tagen vor dem Frieden verfolgen. Es gab auch in dieser Zeit alliierte Flüge über Südjütland und einzelne Angriffe auf deutsche mobile Truppen. Zur selben Zeit konnten die Bewohner entlang des Kleinen Belts beobachten, dass deutsche Kriegsschiffe nach Norden fuhren, weg von den Angriffen auf die norddeutschen Hafenstädte.

Die Freiheitsbotschaft vom 4. Mai weckte offenen Jubel in ganz Dänemark, aber gleichzeitig war der Übergang mit sehr unruhigen Tagen und Nächten verbunden. Die Kapitulation in Holland, Nordwestdeutschland und Dänemark geschah am 2. Mai, aber es war erst am 8. bis 9. Mai, dass englische Soldaten nach Dänemark kamen. General Lindemann, der gegen eine friedliche Kapitulation war, wollte sich nicht der selbst ernannten dänischen Widerstandsbewegung ergeben. Das führte zu mehreren äußerst kritischen Situationen.

In Südjütland war die Gefahr am größten. Die dänische Widerstandsbewegung begann sofort mit der Abrechnung mit der deutschen Minderheit. So wurden 50 bis 60 Leute in der deutschen Schule in Graasten interniert. Unter diesen war sowohl der Führer der Minderheit Jens Møller als auch der dänische Naziführer Fritz Clausen. Spät am Nachmittag des 5. Mais gingen deutsche Marinesoldaten zum Angriff über, um die Internierten zu befreien. Wenn nicht lokale Widerstandsführer, der örtliche Kommandant und Jens Møller eingegriffen hätten, wären die Verluste hoch geworden. Gleichzeitig marschierte der Hauptteil der deutschen Soldaten an den Tagen nach der Kapitulation durch Südjütland hindurch auf dem Marsch zurück nach Deutschland.

Sowohl die deutsche Wehrmacht in Dänemark als auch die dänische Widerstandsbewegung warteten entsprechend nur darauf, dass die britischen Truppen kämen, damit die Kapitulation durchgeführt werden konnte. Der Rückzug verlief ruhig und es gab nur wenige Zusammenstöße. Es lag vor allem daran, dass die Disziplin der deutschen Soldaten aufrecht erhalten wurde und die Kommandeure bewusst versuchten Konfrontationen zu umgehen.

Diese Geschichte erscheint in folgenden Themen:
Krieg und Besatzung
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