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Staatliche Verwaltung © sdu

Die öffentliche Verwaltung ist von großer Bedeutung für den Bürger. Das Prinzip des Aufbaus in Süddänemark und Schleswig-Holstein ähnelt einander, doch es gibt wichtige Unterschiede.

Die öffentliche Verwaltung ist auf beiden Seiten der Grenze grundsätzlich gleich aufgebaut. Eines der Hauptprinzipien ist es, dass so viele Serviceleistungen wie möglich möglichst nah am Bürger ausgeführt werden sollen. So sind es die Kommunen und Kreise mit denen die Bürger am meisten zu tun haben. Hingegen ist es eher selten, dass die Bürger mit der nationalen Ebene in Dänemark und der Landesebene in Schleswig-Holstein zu tun haben.

Ein anderes Hauptprinzip, dass auf beiden Seiten der Grenze gilt, ist die kommunale Selbstverwaltung. Vor langer Zeit war die lokale Selbstverwaltung kennzeichnend und man versucht sie bis heute am Leben zu halten. Die Begründung hierfür ist, dass es wichtig für die Demokratie ist, dass der Bürger an den Entscheidungen, die ihn betreffen, beteiligt wird. Es muss möglich sein lokale Repräsentanten zu wählen, die Beschlüsse im Namen des Bürgers verabschieden. Diese sollen aber auch abgewählt werden können, wenn man unzufrieden ist.

Man erwartet auch, dass die lokale Selbstverwaltung die effektivste ist. Die Menschen, die nah am kommunalen Geschehen leben, sind auch am ehesten geeignet zu beurteilen, was gebraucht wird. Doch dies gelingt nur unter der Voraussetzung, dass lokale Beschlüsse direkte Auswirkungen haben. In Dänemark bezahlt man eine Kommunalsteuer, die im Prinzip für die lokalen Dienstleistungen da ist. Real führen die nationalen Behörden jedoch ein strenges Regime über die Ausgaben der Kommunen. Dies entspricht zum Teil auch den Verhältnissen in Schleswig-Holstein. Hier werden die Ausgaben der Kreise von den zentralen Behörden auf Landes- und Bundesebene erfasst und es werden keine gesonderten Kreissteuern bezahlt.

In Dänemark gab es bis in die 1970er Jahre eine Vielzahl von kleinen Gemeinden, die jeweils einen kleinen Gemeindevorstand hatten. Dies waren die kleinsten Verwaltungseinheiten. Oft gab es keine professionell ausgebildeten Mitarbeiter, um sich der Verwaltungsaufgaben anzunehmen. Viele dieser Einheiten bestanden nur aus einem kleinen Dorf und der nahen Umgebung. Die Gemeinden bilden noch immer, wie auch die Kirchengemeinden, eine eigene Gemeinschaft, doch haben sie heute keine verwaltungsmäßige Bedeutung mehr.

Auch in Schleswig-Holstein gab es in der Geschichte eine Reihe kleiner Gemeinden. Nach 1973 gab es noch immer 1128 Gemeinden im Land und es gab immer noch mehr als 12.000 gewählte Verwaltungsleute in den Gemeinden. Die Gemeinden existieren noch immer, doch oftmals haben sie sich mit anderen Gemeinden zu Ämtern verbunden.

Am 1. April 1970 wurde in Dänemark eine umfassende Kommunalreform durchgeführt. Die Gemeinden wurden von 275 Erstkreisen in 14 Amtkommunen umstrukturiert. In der jetzigen Region Süddänemark gab es insgesamt 77 Kommunen und die Ämter Fünen, Sønderjylland und Ribe, zusammen mit dem südlichen Teil des Amtes Vejle. Die Kommunalreform war eine Vereinfachung, da die vorherige Einteilung nach Gemeinden, Kommunen und Stadtkommunen abgeschafft wurde. Die neuen Kommunen mussten viele Aufgaben erledigen. Diese Aufgaben umfassten unter anderem die Bereiche Schule, Tagesinstitutionen und öffentliche Versorgung. Die wichtigsten Aufgaben der Ämter waren das Betreiben der Krankenhäuser, der Gymnasien und der regionalen Straßen.

In Schleswig-Holstein wurde erst in der ersten Hälfte der 1970er Jahre eine Reform der kleinen Kreise und Gemeinden durchgeführt. Dies geschah aus den gleichen Gründen wie die Reform in Dänemark. Doch in Schleswig-Holstein wurden die Kreise nach dem Freiwilligkeitsprinzip zusammengelegt und es gab ungefähr 18% weniger Gemeinden als vor der Reform. Die Kreise wurden von 17 auf 11 reduziert, indem die kleinen Kreise zusammengelegt wurden. Die Verwaltungsaufteilung in Schleswig-Holstein erinnert sehr an die dänische, doch sind die Kreise und Gemeinden kleiner als die in Dänemark.

2007 wurde wieder eine durchgreifende Verwaltungsreform in Dänemark durchgeführt. In Süddänemark gibt es nur noch 22 Kommunen, und diese haben noch mehr Aufgaben als vorher. Die Krankenhäuser sind die Hauptaufgabe der Region Süddänemark. Die Kommunen haben darüber hinaus noch Aufgaben der regionalen Planung.

In Schleswig-Holstein wurde 2007 auch eine Reform durchgeführt, so dass die Gemeinden sich zu Ämtern mit mindestens 8000 Einwohnern zusammenschließen mussten. Außerdem debattiert man darüber, ob man die Zahl der Kreise auf 5 begrenzen soll.

Diese Geschichte erscheint in folgenden Themen:
Politik in der Region
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