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Offene Grenzen © sdu

Es ist von großer Bedeutung, als die Grenzkontrollen an der deutsch-dänischen Grenze im März 2001 entfernt werden. Es ist nun leichter die Grenze zu passieren und dies hat den Kontakt zwischen den Ländern verbessert. Es ist von großer symbolischer Bedeutung, denn die historische Markierung der Grenze ist verschwunden.

25. März 2001 war ein wichtiges Datum in der neueren Geschichte der Region. Es war der Tag, an dem die Kontrollposten entlang der deutsch-dänischen Grenze entfernt wurden. 70 Jahre lang wurden an vielen Orten entlang der Grenze Pässe kontrolliert. In den Jahren davor gab es Kontrollen an der Königsau-Grenze.

Das die Grenzkontrollen verschwanden hing mit dem sogenannten Schengener Abkommen zusammen. Schon 1985 gingen Frankreich, die Benelux-Länder und Deutschland eine Abmachung ein, dass die Grenzen zwischen den Ländern geöffnet werden sollten. Dies geschah in der Luxemburgischen Stadt Schengen. Anfang der 1990er verschärften der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl und der französische Präsident Mitterand ihre Bemühungen, den Plan durchzusetzen. Das Schengener Abkommen war in der Hauptsache also ein deutsch-französisches Projekt und kein Teil einer EU-Abmachung. Dies wurde es erst im Jahr 1999.

Dänemark schloss sich 1997 dem Schengener Abkommen an und 4 Jahre später wurde die deutsch-dänische Grenze geöffnet. Dies geschah nicht ohne Probleme. Dänemark hatte seit 1955 an einer Passunion der nordischen Länder teilgenommen, so dass man zwischen den nordischen Ländern hin und her reisen konnte, ohne den Pass zeigen zu müssen. Deshalb war es wichtig, dass die anderen nordischen Länder sich auch dem Schengener Abkommen angeschlossen, bevor Dänemark die Grenze zu Deutschland öffnen konnte.

Die Entfernung der Grenzkontrollen war von großer praktischer Bedeutung. Der Hintergrund für die Öffnung der Grenzen in Europa ist den Kontakt zwischen den Ländern zu verbessern. Eine Grenzöffnung macht es Personen und Waren leichter von einem Land ins andere zu kommen und dies ist wichtig für den Handel zwischen den Ländern. Die meisten Personen, die seit 2001 die Grenze überquert haben, können nur sagen, dass es bedeutend einfacher geworden ist. Real muss man nur die Geschwindigkeit auf 60 km/h senken und schon ist man auf der anderen Seite. Wenn man mit dem Zug fährt bemerkt man kaum, dass man die Grenze überquert.

Für die Transportunternehmen ist es von Bedeutung, dass die LKWs die Grenze überqueren können, ohne kontrolliert zu werden. Dies macht es einfacher und bedeutend effektiver Handel zu treiben. Obwohl es eigentlich keinen Grund gibt, hat man einen Anstieg der Anzahl an Autos und LKWs festgestellt, die seit 2000 die Grenze überqueren. Der Auto- und LKW-Verkehr sind im Zeitraum 2001-2004 um 10% gestiegen, obwohl der Grenzhandel in der gleichen Zeit leicht gefallen ist.

Bevor die Kontrollstellen abgerissen wurden, gab es auch kritische Stimmen. Es waren besonders die Kriminalität und die Terrorgefahr, die man fürchtete weniger gut bekämpfen zu können. Wenn ein Terrorist oder ein Drogen-Schmuggler erst im Land ist, dann kann er frei in alle anderen Schengener Länder reisen. Auch im Bereich des Menschenschmuggels befürchtete man, dass illegale Immigranten und Flüchtlinge frei durch die Länder reisen könnten, ohne an den Grenzen abgefangen zu werden.

Doch die Experten beruhigten. Die Bekämpfung der internationalen Kriminalität ist am effektivsten bei einer engen Zusammenarbeit der Polizei der Länder und nicht wenn man nur Stichproben an den Grenzen vornimmt. Doch genau hier liegt das Problem, denn Dänemark kann nur an der internationalen Polizeiarbeit mit einem anderen Land teilnehmen. Werden es mehrere Länder, dann muss Dänemark sich zurückziehen. Denn das ist eine der vier nationalen Ausnahmen folglich des Edingburgher Abkommens von 1993.

Abgesehen vom praktischen Nutzen, so hatte die Entfernung der Grenzkontrollen auch eine symbolische Bedeutung. Die Grenzen markierten die Grenzen des nationalen Territoriums und grenzten zum Nachbarland ab. Für Dänemark war es nach 1920 wichtig Beamte an den Grenzen zu postieren um zu zeigen, dass Südjütland nun ein Teil Dänemarks war. Diese Form von Symbolik gibt es nun nicht mehr.

Davor gab es auch viele in Dänemark, die gegen eine offene Grenze waren, da man um das Dänentum fürchtete. Die Dansk Folkeparti war gegen eine Entfernung der Grenzkontrollen. Deshalb kaufte man die alte Zollstation bei Sæd/ Böglum, um diese vor dem Abriss zu schützen. Jeden Morgen hisst man den Dannebrog vor dem Gebäude, welches jetzt das Grenzlandmuseum beherbergt, um zu zeigen, dass hier Dänemark beginnt.

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