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Kleider und Mode © sdu

Trachten stammen aus der Zeit, in der alle die gleiche Kleidung tragen und Mode noch nicht so wichtig ist wie jetzt. Oder wie ist das jetzt?

Heute verbindet man Trachten meist mit Museen, Volkstanz, sowie Postkarten und Souvenirs aus den Touristenorten. Die Trachten kann man als Überbleibsel aus der Zeit sehen, da Mode noch ein Fremdwort ist und Generationen sich noch gleich kleideten. Jedoch mit kleinen Unterschieden von Gebiet zu Gebiet. Doch so war es nicht.

Denn die Mode nahm auch damals Einfluss auf die Trachten. Wenn die Reichen, durch ausländische Modeerscheinungen beeinflusst, sich in den neuesten Trends präsentierten, färbte das auch auf die Armen ab. Man benutzte neue Ideen so weit es ging und veränderte langsam die Kleider. Doch es gab Unterschiede. Die lokalen Schneider und Näherinnen - und die Materialien - prägten die Trachten.

Die Veränderungen geschahen am schnellsten in den Großstädten, in denen man am leichtesten dem neuesten Schrei der Elite folgen konnte. Dies bedeutete, dass nach einer gewissen Zeit Unterschiede in verschiedenen Gebieten vorhanden waren, doch es bedeutete nicht, dass jede Gegend ihre eigene Tracht hatte. Es gab Trachten für den Alltag und für Festtage. Jung und Alt kleideten sich verschieden, genau wie Arm und Reich.

Wenn es nicht so ist, dass jedes Gebiet seine eigene Tracht hatte, woher kommt dann der Begriff Gebietstracht? Die Erklärung findet sich in der Nationalromantik, die im 19. Jahrhundert nach den Besonderheiten der einzelnen Gebiete suchte, um die einzelne Nation zu definieren. Man erhöhte die stolze Vergangenheit der Nation, es wurden Nationalhymnen gedichtet und Kunstmaler schufen die Landschaften der Nation. Und dann war da noch die Kultur des Volkes, die für Künstler ursprünglich und unveränderlich war. Deshalb wurde das Leben der Armen - und auch die Kleidung - von Künstlern dargestellt.

Vor diesem Hintergrund malte F.C. Lund von 1851 bis 1861 eine Reihe von Bildern, auf denen historische Trachten aus Schleswig, Falster, Fünen und Jütland dargestellt wurden. Die Trachten mussten "... aus Omas guter Trachtenkiste" sein und waren dadurch schon zu diesem Zeitpunkt veraltet. Doch in jener Zeit wurden die Unterschiede als gebietsbezogen interpretiert und damit war der Begriff der Gebietstracht geboren.

Die Präsentationen der Trachten begeisterte die Bevölkerung und dies festigte sich noch in den folgenden Jahren. Sowohl Künstler als auch Fotografen hatten eine Auswahl an Trachten bei sich hängen, damit ihre Porträts das nationale Element bekamen. Die Museen sammelten die alten Trachten und stellten sie als etwas Normales aus, obwohl sie ja gerade bewahrt wurden, weil sie etwas Außergewöhnliches waren. Es waren doch feine Kleider, die man nicht täglich gebrauchte und die nicht einfach zu bekommen waren. Auch Volkstanzvereine und Volkshochschulen wählten diese als Symbol für die gemeinsame Vergangenheit.

Obwohl eine Tracht überwiegend eine Konstruktion ist, so hat sie doch auch eine Bedeutung. An manchen Orten kleidet man sich bei besonderen Gelegenheiten mit der Tracht, um damit die soziale Gemeinschaft hervor zu heben. Dies geschieht unter anderem auf Föhr. Das Tragen von traditionellen Kleidern ist auch von Vorteil für den Tourismus. Dies kann man unter anderem auf Fanø sehen, wo man im Sommer Volksfeste abhält, auf denen die Tracht noch getragen wird. Die Tracht ist hier eine Art Garant für das Ursprüngliche und das unverfälschte Milieu. Die Trachten der Frauen auf Fanø - und an einigen anderen Orten - sind noch in besonderer Weise herausragend, denn sie existieren schon seit sehr langer Zeit.

Diese Geschichte erscheint in folgenden Themen:
Sprachen, Traditionen
Friesen
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