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Nobelpreisträger © izrg

Die Literaturnobelpreisträger Theodor Mommsen, Thomas Mann und Günter Grass; drei Namen, die mit der Region eng verbunden sind.

Der Nobelpreis für Literatur geht nach dem Wunsch seines schwedischen Erfinders Alfred Nobel an denjenigen, der in der Literatur das Beste in idealistischer Richtung geschaffen hat", wie er in seinem Testament verfügte. Die Namen gleich mehrerer Nobelpreisträger sind eng der Region verbunden.

Bereits im Jahre 1902 zeichnete die "Schwedische Akademie" den 85-jährigen Theodor Mommsen als zweiten Preisträger überhaupt mit dem Literaturnobelpreis für sein monumentales Werk "Römische Geschichte" aus: "Dem gegenwärtig größten lebenden Meister der historischen Darstellungskunst, mit besonderer Berücksichtigung seines monumentalen Werkes ‚Römische Geschichte'", wie es in der Begründung hieß. Der im schleswig-holsteinischen Garding geborene Rechtswissenschaftler und Historiker Mommsen wuchs in Bad Oldesloe auf und auch seine Schullaufbahn in Altona wie auch sein späteres Studium der Rechtswissenschaften in Kiel verbanden ihn eng mit Schleswig-Holstein. Gegen Ende der 1840er Jahre war er als Journalist bei der "Schleswig-Holsteinischen Zeitung" tätig. In den folgenden Jahren lebte und arbeitete er jedoch hauptsächlich in Berlin, wo er im Jahre 1903 schließlich verstarb.

27 Jahre später - im Jahre 1929 - erhielt der gebürtige Lübecker Thomas Mann die begehrte Auszeichnung für das fast 30 Jahre zuvor erschienene Werk "Buddenbrooks", die Geschichte vom - wie es im Untertitel des Romans heißt - "Verfall" einer Lübecker Kaufmannsfamilie während der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts: "Hauptsächlich für seinen großen Roman ‚Buddenbrooks', der sich die Anerkennung als eines der klassischen Werke zeitgenössischen Literatur erworben hat", wie es in der Begründung der "Schwedischen Akademie" heißt. Auch wenn Thomas Mann seine Heimatstadt Lübeck schon als junger Mann verließ, um zunächst in München, und nach der unfreiwilligen Emigration aus dem nationalsozialistischen Deutschland in der Schweiz und in Kalifornien zu leben; den Bezug zu seiner Heimat verlor der Schriftsteller nie. In dem Vortrag "Lübeck als geistige Lebensform" bekannte er sich Mitte der 1920er Jahre zu den hanseatischen Ursprüngen seines Künstlertums. Als die Stadt Lübeck im Jahr 1955 den 80-jährigen Autor zum Ehrenbürger ernannte, erläuterte Mann in seiner Ansprache, dass er "die hanseatische Heimat, dass ich Lübeck mit mir genommen habe, wohin und wie weit ich ging". Ihm zu Ehren erwarb die Stadt Lübeck Ende der 1990er Jahre das "Buddenbrookhaus" als Ausstellungs- und Kulturstätte, das der Öffentlichkeit Informationen über Leben und Werk von Thomas und Heinreich Mann nahe bringt.

Im Gegensatz zu Theodor Mommsen und Thomas Mann ist der dritte und jüngste Literatur-Nobelpreisträger, Günter Grass nicht in Schleswig-Holstein, sondern in Danzig geboren. Er zog erst Anfang der 1970er Jahre nach Schleswig-Holstein, wo er zunächst in Wewelsfleth lebte. Der Autor erhielt den bedeutsamen Preis im Jahr 1999 für seinen bereits 40 Jahre zuvor erschienenen Erstlings-Roman "Die Blechtrommel", in der Grass - wie es die "Schwedische Akademie" formulierte - "in munterschwarzen Fabeln das vergessene Gesicht der Geschichte gezeichnet". Der Wahl-Schleswig-Holsteiner lebt inzwischen in der Nähe von Lübeck und seine Vorliebe für das Norddeutsche zeigt sich in zahlreichen literarischen und bildkünstlerischen Werken. Wasser und Küste spielen in seinem Schaffen eine bedeutende Rolle und spiegeln die Nähe und Verbundenheit des Autors zum Meer wieder. Im Oktober 2002 eröffnet in Lübeck das "Günter-Grass-Haus", das eine Vielzahl von Werken des Schriftstellers, Grafikers und Bildhauers ausstellt und der Öffentlichkeit zugänglich macht.

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