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Schleswig-holsteinische Literaten © izrg

Schleswig Holstein als ein Land der Literaten. Schlaglichter auf die schleswig-holsteinische Literaturgeschichte.

Schleswig Holstein als ein Land der Literaten. Das nördlichste Bundesland Deutschlands, das Land der Horizonte, hat in den letzten Jahrhunderten eine Vielzahl bedeutender Schriftsteller und Schriftstellerinnen hervor gebracht, darunter die drei Literaturnobelpreisträger Theodor Mommsen, Thomas Mann und Günther Grass. Ob sie nun hier geboren oder später hierher gezogen sind - alle sind auf die eine oder andere Weise von der Landschaft, dem Meer und den Menschen geprägt worden und gleichzeitig prägen sie ihrerseits Schleswig-Holstein. Wir können in diesem Rahmen lediglich eine Auswahl der zahlreichen Dichterinnen und Dichter vorstellen und ein paar aus der Perspektive der Geschichtswissenschaft besonders interessante Schlaglichter auf die schleswig-holsteinische Literaturgeschichte werfen; nicht vom Standpunkt der Literaturwissenschaften aus. Eine andere Darstellung könnte - und würde - auch andere Schwerpunkte setzen und die Entwicklungen innerhalb der Literaturgeschichte mehr in den Blickpunkt rücken.

Zu den bedeutendsten literarischen Vertretern zählen im 19. Jahrhundert die Dichter des Realismus Friedrich Hebbel und Theodor Storm. Während Hebbels Werke als Höhepunkt der dramatischen Dichtung des Realismus gelten, ist Storm einer der bedeutendsten Vertreter der realistischen Novelle. Hebbels hoffnungslose Grundhaltung zeigt sich im tragischen Scheitern seiner Figuren, das in ihrer Existenz begründet liegt. Storm beschreibt in seinen Werken meist das Schicksal von Figuren, die von der Landschaft zwischen Meer und Geest, und dem ewigen Kampf mit der Nordsee geprägt sind. Klaus Groth schreibt plattdeutsch und beschreibt das einfache Leben der Menschen auf dem norddeutschen Land. Zwischen Naturalismus und Impressionismus ist Detlev von Liliencrons Dichtung anzusiedeln: In seinen Novellen, Gedichten und den weniger bedeutsamen Romanen verdichten sich Einzelbeobachtungen, Gedanken und Stimmungen zum unmittelbaren Erleben.

Ernst Barlach ist meist nur als bildnerischer Künstler bekannt; er schrieb jedoch in der Zeit der "Weimarer Republik" auch bedeutende expressionistische Werke, oft aufgeführte Bühnenstücke und Romane, die Auseinandersetzungen hervorrufen. Die Themen der Romane Heinrich Manns - vor allem "Professor Unrat" und "Der Untertan" als heftige Angriffe auf das Bürgertum lassen sich auch als Ausdruck des Expressionismus lesen. Auch Hans Fallada schrieb zunächst expressionistisch, bevor er sich in den Werken der frühen 1930er Jahre, wie "Kleiner Mann, was nun?", eher der genauen naturalistischen Darstellung näherte, um die Gesellschaft seiner Zeit zu kritisieren.

Die Auseinandersetzung mit der (nationalsozialistischen) Vergangenheit und der unmittelbaren Nachkriegszeit prägt das Werk von Siegfried Lenz. Günter Kunert und Sarah Kirsch - beide siedelten Ende der 1970er Jahre aus der DDR über - sind zwei der wichtigsten Vertreter der modernen deutschen Lyrik und Prosa. Die Bilder- und Kinderbücher wie auch Gedichte und Hörspiele des Helgoländers James Krüss präg(t)en seit Mitte der 1950er Jahre viele Kinder in Deutschland und in der ganzen Welt, während der in Kiel lebende Deutschtürke Feridun Zaimoglu ein junger, aufstrebender Autor ist, dem erst in der jüngsten Gegenwart der Durchbruch gelang.

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Literaturen
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