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Andersens Odense © sdu

Zu H.C. Andersens Lebzeiten ändert sich Odense markant. Dafür hat er selber einen klaren Blick. Er kann von außen die Veränderungen beobachten, die sich zwischen seinen Besuchen in der Stadt vollzogen haben. Bis Mitte des Jahrhunderts werden mehr und mehr Menschen in den Häusern im alten Stadtkern zusammengepfercht. Das bedeutet kümmerliche Verhältnisse für viele Familien und H.C. Andersens Familie ist unter den am schlechtesten gestellten.

Zu H.C. Andersens Lebzeiten änderte sich Odense markant. Er hatte selbst einen klaren Blick dafür. Er konnte von außerhalb die Veränderungen beobachten, die zwischen seinen Besuchen geschahen. Sein ganzes Leben hindurch kam er regelmäßig nach Odense und wertete die Entwicklung im Vergleich zu dem, was woanders geschah - besonders in Kopenhagen.

Als Andersen geboren wurde, gab es gut 5.000 Einwohner in Odense und die Zahl hatte sich 1850 verdoppelt auf ca. 11.000. Die Stadt wuchs weiter und 1880 wohnten dort knapp 21.000 Menschen. Das setzte die alte Kaufmannsstadt unter Druck. Bis Mitte des Jahrhunderts wurden mehr und mehr Menschen in den Häusern des alten Stadtkerns zusammengepfercht. Das bedeutete kümmerliche Verhältnisse für viele Familien.

Dänemark war auf der Verliererseite während der Napoleonischen Kriege und das betraf besonders die Armen in den Städten. In Odense gab es viele alleinstehende Frauen und elternlose Kinder. Also viele Menschen, die unter den gleichen Umständen lebten wie das Kind Hans Christian. Eine Reihe Stiftungen und Legate hatten das Ziel die schlimmste Not in der Stadt abzuwenden. Aber das half nicht sehr viel, so lange die Zahl der Armen und Hilflosen weiter anstieg.

Viele der alten Häuser aus H.C. Andersens Kindheit stehen heute noch. Besucher können so immer noch einen Eindruck bekommen wie die Stadt zu jener Zeit aussah. Aber es ist trotzdem schwer, einen Eindruck von der Armut zu bekommen, die das Odense des frühen 19. Jahrhunderts prägte. Besonders da heute ein unendlich großer Gegensatz zu früher besteht, da die Häuser in H.C. Andersens Viertel sehr hübsch restauriert sind.

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wuchs Odense aus dem alten mittelalterlichen Stadtkern heraus. Der entscheidende Grund war, dass eine besonderer Zollsteuer der Kaufmannsstadt 1851 aufgehoben wurde. Vorher hatten Händler Steuer auf die Waren zu zahlen, die in die Stadt hinein- oder herausbefördert wurden. In der letzten Hälfte des Jahrhunderts wuchs die Fläche der Stadt gewaltig und es wurden neue Betriebe und Gebäude außerhalb der alten Stadtgrenzen gebaut. Das trug zusammen mit besseren ökonomischen Verhältnissen dazu bei, die soziale Not in der Stadt zu mindern.

In "Märchen meines Lebens" von 1855 hat H.C. Andersen die Veränderung beschrieben, die Odense seit seiner Kindheit durchlaufen hatte: "Odense selbst, in meinen frühesten Kindheitstagen, war eine ganz andere Stadt als heute, wo es Kopenhagen voraus geflogen ist mit Straßenbeleuchtung, Trinkwasser und mit weiß Gott allem! Damals war man dort, glaube ich, hundert Jahre zurück; da gab es dort noch eine Menge Sitten und Gebräuche, die schon längst in der Hauptstadt verschwunden waren." Straßenbeleuchtung und fließend Wasser waren Verbesserungen, die wirklich viel für die Einwohner bedeuteten. Die besseren sanitären Verhältnisse bedeuteten unter anderem, dass Odense im Großen und Ganzen von der großen Choleraepidemie 1853 verschont wurde - im Gegensatz zu anderen dänischen Städten. Alte Normen und Gebräuche waren im Umbruch und ein modernes Zeitalter wuchs heran. Dafür hatte H.C. Andersen auch einen klaren Blick. 1867 erlebte H.C. Andersen die große Ehre von der Stadt Odense geehrt zu werden. Ein großes Fest wurde am 6. Dezember im Rathaus von Odense gefeiert, bei dem 250 herausragende Bürger anwesend waren. Damit wurde ein Ring um sein Verhältnis zur Stadt geschlossen. Er verließ sie als armer Junge und kehrte zurück als stolzer Sohn der Stadt. Andersens Leben kann verglichen werden mit seinem Märchen "Das hässliche Entlein". Er verwandelte sich vom hässlichen Entlein in einen hübschen Schwan.

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H.C. Andersen
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