v i m u . i n f o
Dansk version

Elektrizifizierung © sdu

Elektrizität braucht die Gesellschaft, um funktionieren zu können. Der Verbrauch an Strom ist explosionsartig angestiegen und Unternehmen und private Haushalte sind vollständig abhängig davon. Ohne sie wären PC und Fernseher nutzloses Zeug.

Ende des 19. Jahrhunderts wurde der elektrische Strom in der Region Schleswig-Holstein und Süddänemark eingeführt. Es wurden viele kleine Elektrizitätswerke in den größeren Städten gebaut, noch vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Gleichzeitig bauten einzelne große Fabriken ihre eigenen Elektrizitätswerke. In der Zwischenkriegszeit und nach dem Zweiten Weltkrieg investierte man viel in neue leistungsstärkere Werke und in ein verzweigtes Stromnetz.

Lübeck hatte als erste Stadt 1887 ein kleineres Elektrizitätswerk, hiernach wurden in Westerland auf Sylt 1893, Rendsburg 1897, Neumünster 1899 und Altona, Itzehoe und Kiel 1901 Werke gebaut. Die ersten Elektrizitätswerke in Husum, Schleswig und Flensburg wurden 1908, 1910 und 1913 gebaut. Odense bekam als erste dänische Stadt 1891 ein kleines Elektrizitätswerk und um 1900 gab es 12-15 Werke in Dänemark. Unter anderem hatten Kolding und Vejle jeweils ein kommunales und ein privates Werk. Bis 1914 wurden ca. 400 kleinere Elektrizitätswerke in Dänemark gebaut, unter anderem das große Wechselstromwerk in Esbjerg 1907.

Die Elektrizitätswerke sollten die vorhandenen Gaswerke unterstützen beziehungsweise ablösen. Die meisten Städte in der Region hatten Gaslicht und Gasheizung in der letzten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das elektrische Licht löste nach und nach das schwächere Gaslicht ab, doch die elektrische Wärme konnte niemals richtig die Gasheizung ersetzen.

Es gab eine Reihe von Unternehmen, die ihre eigenen Elektrizitätswerke um 1900 bauten. Entweder tat man es, weil es keine größeren Kraftwerke in der Nähe gab oder weil keine Leitung zur Fabrik führten. Ein Beispiel ist Vejle, hier wurde das erste kommunale Kraftwerk 1909 eröffnet. Die Dänischen Baumwollspinnereien hatten zur Jahrhundertwende einen kleinen Elektromotor, um genügend Licht in der Fabrik zu haben. Der Konkurrent, Windfeldt-Hansens Baumwollspinnerei, hatte schon 1904 einen effektiven Elektromotor, der sowohl für Licht sorgte als auch die Maschinen den ganzen Tag versorgen konnte. Dies war ein deutlicher Vorteil. Das Interesse der Unternehmen an den Elektromotoren war stärker als das Interesse an den alten Dampfmaschinen. Gleichzeitig war man flexibler und konnte die Fabrik den jeweiligen Bedingungen besser anpassen.

In Südjütland wurde in den Jahren nach der Wiedervereinigung viel in die Stromversorgung investiert. Es wurden vor dem Krieg zwar einige kleine Werke in den Städten gebaut, doch man musste sie ausbauen, um den Bedarf in der Region zu decken. Eine Möglichkeit war, sich den Strom von den Werken in Esbjerg, Kolding und Flensburg liefern zu lassen, doch das wollte man nicht. Stattdessen baute man ab 1922 ein Hochspannungswerk in Apenrade, das drei Jahre später fertiggestellt war. Zu diesem Zeitpunkt hatte man 2,5 Millionen Kronen in des Werk investiert und 29 Millionen Kronen in das Leitungsnetz. Dies führte dazu, dass schon 1940 75-94% der Haushalte mit Strom versorgt werden konnten. Im restlichen Teil des Landes waren es nur 65-74%.

Im Laufe des 20. Jahrhunderts explodierte der Stromverbrauch in nahezu allen Unternehmen. Ebenso war es mit den Haushalten, die mit Strom versorgt werden mussten. Heute haben fast alle Haushalte eine Stromversorgung und der private Verbrauch hat sich vervielfältigt. Dies hängt damit zusammen, dass man mehr elektrische Geräte im Haus hat als früher. Im Zuge der technologischen Entwicklung und des steigenden Wohlstands nach dem Krieg wurden immer mehr elektrische Geräte angeschafft. Dies führte zu zahlreichen Stromsparkampagnen in den Familien, doch sie hatten wenig Erfolg.

Man kann sich nicht vorstellen, dass die heutige Gesellschaft ohne Strom funktionieren kann. Da wo es früher noch zu einem gewissen Umfang für traditionelle Unternehmen möglich war den Strom zu ersetzen, ist es heute nicht mehr möglich. Verschiedene Unternehmen innerhalb des tertiären Sektors sind völlig abhängig vom Strom. Die Haushalte würden stillstehen ohne Kühlschrank, Fernsehen und PCs. Deshalb ist die heutige Gesellschaft abhängig von einer effektiven Stromversorgung.

Das Thema Umweltschutz wurde in den letzten Jahrzehnten viel diskutiert. Die großen mit Kohle und Öl betriebenen Kraftwerke wurden dafür kritisiert, dass sie zuviel Kohlendioxid produzierten und es gab große Proteste gegen Atomkraftwerke. Stattdessen wandte man sich erneuerbaren Energien zu. Überall in der Region wurden Windkraftanlagen aufgestellt, die nun die Gegend prägen. Das Ziel war es mindestens 30% des Energieverbrauches bis 2025 durch erneuerbare Energien zu decken. Auf Ärö hat man das Ziel noch viel höher gesteckt, schon heute werden 40% des Energieverbrauchs mit Wind, Wasser und Biokraft gedeckt. Bis 2025 will man 100% des Verbrauches damit decken.

Diese Geschichte erscheint in folgenden Themen:
Infrastruktur
Um diese Inhalte anzusehen, wird der Flashplayer 9 benötigt. Zum Download
case storyFallbeispiele
photosAbbildungen
lexiconLexikon
bibliographyLiteratur