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Odense Stahlschiffwerft © sdu

Die Odenser Stahlschiffswerft ist die letzte große Schiffswerft, die es in Dänemark noch gibt. Über die Jahre hinweg ist sie die "Hauswerft" von A. P. Møller- Mærsk gewesen. Dass sie noch immer in Betrieb ist, hängt mit der Innovation, Produktentwicklung und der automatisierten Schiffsproduktion zusammen.

Die Odenser Stahlschiffwerft ist die letzte große Schiffwerft, die es in Dänemark noch gibt. Die restlichen Werften sind seit Mitte der 1980er Jahre geschlossen worden. Dies hängt damit zusammen, dass die Werft eine Art "Hauswerft" für den Besitzer, A. P. Møller-Mærsk darstellte. Gleichzeitig hat sie eine rasante Entwicklung durchgemacht. Es werden dort sehr große und moderne Schiffe gebaut und die Produktion ist über die Jahre rationalisiert und effektiver gemacht worden.

Der Schiffsreeder A. P. Møller gründete im Jahr 1918 die Stahlschiffswerft in Odense. Er war der Meinung, dass es natürlich wäre eine Werft dem Unternehmen angegliedert zu haben und er verdiente zusätzlich durch den Handel mit Schiffen etwas dazu. Die Werft wurde auf einem Grundstück bei Odense, das für einen längeren Zeitraum gepachtet worden war, mit zwei Hellingen gegründet. A. P. Møller war alleiniger Besitzer, weshalb der Vorstand von D/S Svendborg dagegen war einen Konkurrenten seiner Werft in Svendborg zu unterstützen.

Die Jahre bis zur deutschen Besetzung Dänemarks 1940 waren durch große Auf und Abs gekennzeichnet. Es gab 81 Neubauten, von denen allein 29 für die A. P. Møller Reedereien waren. In den 1920er Jahren gelang es eine wirtschaftliche Grundlage für die Existenz der Werft zu schaffen, also sah der Besitzer der Zukunft im Jahr 1927 sehr positiv entgegen.

Als die Wirtschaftskrise Anfang der 1930er Jahre begann, führte dies fast zum Ruin des Unternehmens. Nachdem die "Anna Mærsk" Anfang Mai 1932 ausgeliefert wurde, lag die Produktion fast ein Jahr lang still. Als der Schiffsbau wieder anlief, forderte A. P. M Møller, dass radikale Änderungen durchgeführt werden müssten. Er hatte es satt, die großen jährlichen Defizite ausgleichen zu müssen, also musste die Werft die Entwicklung verstärken, um schwierige technische Aufgaben lösen zu können. Dies gelang und ab Ende des Jahrzehntes wurde die Odenser Stahlschiffswerft für ihre Qualitätsschiffe bekannt.

Während des Krieges verlor A. P. Möller einen bedeutenden Teil seiner Tonnage und hatte nach dem Krieg - wie andere Reederein auch - einen großen Bedarf an neuen Schiffen. Dies war von großer Bedeutung für die Werft, die im Zeitraum 1946-56 40 neue Schiffe baute. Hiervon wurde die Hälfte an die Muttergesellschaft geliefert.

Die Nachkriegszeit war durch große Neuentwicklungen im Schiffsbau gekennzeichnet. Sowohl die Fracht- als auch die Tankerschiffe waren um einiges größer geworden und dies war von großer Bedeutung für die Schiffsbauer am Odenser Kanal. In der letzten Hälfte der 1950er Jahre wurden etwa 40 % der Schiffstonnage in Dänemark in Odense gebaut, jedoch war es unmöglich die Produktion durch weitere Hellinge zu steigern. Auch wurden die Schiffe nach und nach zu groß, um den Kanal befahren zu können.

Deshalb wurde die neue Werft 1959 in Lindø eingeweiht. Dort konnten Schiffe gebaut werden, die 4-5 mal größer waren als die auf der Werft in Odense. Die ersten Jahre auf der Lindø Werft waren schwierig. Die Produktion war niedrig, das Arbeitstempo nicht zufriedenstellend und die Anzahl verspäteter Auslieferungen groß. Das Verhältnis zwischen Arbeitern und der Geschäftsführung war angespannt und 1962 gab es neun unangekündigte Streiks. Deshalb schickte A. P. Møller "ein bürgerliches Wort" an seine Mitarbeiter, mit dem sie die Leviten gelesen bekamen.

Nach dem problematischen Start lief es besser, obwohl die Bedingungen für die europäische Werftindustrie über die Jahre schlecht geworden waren. Mitte der 1960er Jahre wurden eine Reihe von Investitionen vorgenommen, die die Werft produktiver machen sollten, so dass sie dem Wettbewerb aus Japan, Korea und China stand halten konnte. Es gelang insofern, da sie bis heute überlebt hat. Es gibt mehrere Gründe weshalb die Werft heute immer noch in Betrieb ist. Die vier Hauptgründe sind: 1) Rationalisierte Produktion, 2) Serienproduktion von Schiffen, 3) Gut ausgebildete und feste Mitarbeiter und 4) A. P. Møller-Mærsk ist der Hauptabnehmer und Garant der Aufträge.

Im Laufe der 1990er Jahre wurden mehrere ausländische Werften aufgekauft, insbesondere im Baltikum. Ein großer Teil der laufenden Produktion wird nun hier vorgenommen und ganze Schiffsmodule werden nach Lindø befördert, um dort zusammengefügt und montiert zu werden. Für A.P. Møller hat die Werft einen Wert, weil sie neue Schiffstypen produziert, die die Frachtkosten reduzieren. Deshalb hat die Muttergesellschaft - widerstrebend - bis auf Weiteres akzeptiert, die Betriebdefizite der Werft auszugleichen.

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Historische Innovationen
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