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Königlicher Erbstreit © sdu

Der Erbstreit zwischen dem dänischen König und dem Herzog von Augustenburg bekommt große Bedeutung für den nationalen Konflikt in Schleswig. Obwohl enge Familienbande bestehen werden König und Herzog Hauptgegner im Dreijährigen Krieg.

Der Erbstreit zwischen dem dänischen Königshaus und dem Herzog von Augustenburg bekam große Bedeutung für die nationale Spaltung in den Jahren vor Ausbruch des Dreijährigen Krieges. Herzog Christian August führte eine sehr aktive Kampagne zur Sicherung des Rechtes seines eigenen Geschlechts, sowohl auf die dänische Krone als auch auf die Fürstenmacht in den Herzogtümern.

Der Hintergrund des Streits reichte viele Jahrhunderte zurück, aber erst Ende des 18. Jahrhunderts spitzte er sich zu. Damals begann sich abzuzeichnen, dass das dänische Königsgeschlecht aussterben würde, da Frederik VI. keinen Erben hatte. Dies brachte die Augustenburger Herzöge dazu zu fordern, dass ihr Geschlecht Königtum wie auch die Herzogtümer regieren solle.

Der dänische König Frederik VI. beschloss 1806 Holstein in die Monarchie einzugliedern ohne sich um das Erbrecht des Herzogs auf dieses Herzogtum zu kümmern. Dies ließ den Streit zwischen König und Herzog eskalieren. Herzog Frederik Christian II. legte 1814 dar, dass sein Sohn Nachfolger Frederiks VI. als dänischer König sein sollte. Hintergrund war, dass er selbst mit Louise Augusta der Schwester von Frederik VI. verheiratet war. Da das dänische Königsgesetz die männlich-weibliche Erbfolge im Königreich und in Schleswig zuließ, war der Weg frei, dass des Herzogs Sohn - Christian August - als nächster dänischer König eingesetzt werden könnte. In Holstein aber galt die männliche Erbfolge und der Herzog forderte daher, dass das Königreich, Schleswig und Holstein nach des Königs Tod von Christian August von Augustenburg regiert werden sollte.

Christian August übernahm seines Vaters Erbforderung und rückte in den 1830er und 1840er Jahren an allen Fronten vor. Allmählich änderte sich die Forderung dahingehend nur die Fürstenmacht in den Herzogtümern zu erlangen. Dass das Königreich einen König aus der Glücksburger Linie wählte, musste der Herzog akzeptieren.

Am Anfang waren die Herzöge von Augustenburg also dafür, dass das Königreich Dänemark und beide Herzogtümer einen gemeinsamen Augustenburger Regenten haben sollten. Als Frederik VI. klar machte, dass der spätere Christian VIII. ihm auf den Thron folgen sollte, wurde der Konflikt offensichtlich. Das brachte Mitte der 1840er Herzog Christian August dazu sich mit der schleswig-holsteinischen Bewegung zu verbünden. Die gemeinsame Forderung war sich von Dänemark abzulösen. Nur dadurch meinte der Herzog sein Erbrecht auf Schleswig-Holstein sichern zu können.

Frederik VII. wurde König im Gesamtstaat nach seines Vaters - Christian VIII. - Tod am 20. Januar 1848. Er hatte weder die Fähigkeiten noch den Willen zu regieren, worüber sein Vater sich vollkommen im Klaren war. Am 22. März 1848 entsagte Frederik ohne Widerstand seiner absoluten Macht, nachdem die Nationalliberalen in Kopenhagen eine freie Verfassung für das Königreich und Schleswig gefordert hatten. Das war der erste Schritt zur Einführung der konstitutionellen Verfassung, die Christian VIII. vor seinem Tod vorbereitet hatte.

Der Herzog von Augustenburg und die schleswig-holsteinische Bewegung betrachteten den Schritt des Königs als herben Rückschlag. Es war eine klare Niederlage für das Erbrecht der Augustenburger auf Schleswig und auch ein deutliches Zeichen, dass das Königreich Dänemark und das Herzogtum Schleswig zusammengehörten. Dies war eine direkte Konfrontation mit der Forderung des Herzogs und der Schleswig-Holsteiner, dass beide Herzogtümer von Dänemark abgelöst werden sollten. Der Beschluss des Königs war somit der direkte Auslöser des Putsches auf der Festung in Rendsburg am 24.März 1848, der ursächlich zum Ausbruch des Dreijährigen Krieges führte.

Der Streit zwischen der Herzogs- und der Königsfamilie war ein politischer Kampf um die Macht. Auf der persönlichen Ebene waren die Familien eng verflochten. Herzog Christian Augusts Mutter war eine Schwester von Frederik VI. und seine Schwester Caroline Amalie war in den 1840ern die Königin von Christian VIII. Die Familien trafen sich regelmäßig in entspanntem Klima - auch als der Streit anfing sich langsam zu entwickeln. Aber in den Jahren vor dem Dreijährigen Krieg wurden die Familientreffen weniger und die Distanz zwischen Augustenburg und Kopenhagen wurde größer.

Diese Geschichte erscheint in folgenden Themen:
Nationaler Gedanke
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