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Dänische Bewegung © sdu

Im Laufe der 1840er Jahre entwickelt die dänische Bewegung in Schleswig ihre nationalpolitischen Forderungen. Es sind wenige aktive Männer, die es schaffen eine stark ansteigende völkische Unterstützung der Bewegung in den Jahren vor dem Dreijährigen Krieg zu sichern.

Die nationale dänische Bewegung in Schleswig hat im Laufe der 1840er Jahre Rückenwind. Dies geschieht gleichzeitig mit ähnlichem Zulauf zur schleswig-holsteinische Bewegung. Auf diese Weise kommt es dazu, dass sich die beiden nationalen Strömungen sich als Hauptgegner gegenüberstehen.

Es besteht eine sehr direkte Verbindung zwischen der dänisch-nationalen Bewegung in Schleswig und den Nationalliberalen in Dänemark. Die Leiter haben engen Kontakt miteinander und die Forderungen zur Veränderung des dänischen Gesamtstaates stimmen überein. Besonders in der letzten Hälfte der 1840er Jahre sind es die dänischen Nationalliberale, die die dänisch-nationale Bewegung in Schleswig anführen.

Die Hauptforderung der Bewegung ist von Anfang der 1840er, dass die dänische Südgrenze an der Eider liegen solle. Also dass das Königreich Dänemark und das Herzogtum Schleswig zusammengelegt werden sollen, während man Holstein aussondern will. Gleichzeitig wird gefordert, dass eine freie Verfassung eingeführt werden solle, so dass die Macht des Königs begrenzt würde. Die Kombination von liberalen und nationalen Ideen war in dieser Zeit kennzeichnend für viele Länder Europas - nicht nur für den dänischen Gesamtstaat.

Eine wichtige Forderung der dänisch gesinnten Schleswiger ist, dass sie das Recht haben sollen in den Ständeversammlungen dänisch zu sprechen. Die Forderung wird in hohem Maße als Mittel benutzt dem dänischen König und der Regierung zu zeigen, dass Dänisch mit Deutsch in Schleswig gleichgestellt sei. Am 11. November 1842 entscheidet sich Peter Hiort Lorenzen, auf der Sitzung der Ständeversammlung Dänisch zu sprechen, obwohl alle wissen, dass er Deutsch besser spricht. Es handelt sich um eine gut vorbereitete Aktion, die von dem Leiter der dänisch-nationalen Bewegung in Nordschleswig Christian Flor geplant ist. Aber die Aktion missglückt. Am 29. März 1844 gibt der König in einem "Sprachpatent" bekannt, dass nur die Mitglieder der Ständeversammlung, die kein Deutsch können, auf den Treffen Dänisch sprechen dürfen. Das bringt Lorenzen und vier andere dänisch-schleswigsche Deputierte dazu die folgenden Treffen zu boykottieren. Als Antwort darauf wird der Schleswigsche Verein verboten und der Vorstand angeklagt.

Hiort Lorenzens Rede macht damit die Sprachfrage zu einem ganz entscheidenden nationalpolitischen Problem. Früher wird es akzeptiert, dass dänische Nordschleswiger ihre Muttersprache gebrauchen. Auf der ersten Volksversammlung auf der Skamlingsbank am 18.Mai 1843 wird er geehrt, und bekommt ein Trinkhorn mit der Inschrift: "Er blieb dabei Dänisch zu sprechen".

Anfang des Jahrzehnts gibt es nur wenige Menschen, die aktiv die dänische Bewegung unterstützen. Allerdings setzen sich diese Wenigen sehr stark dafür ein, die Schleswiger zu überzeugen die dänisch gesinnten Forderungen zu unterstützen.

Die dänische Bewegung in Schleswig hält ihre Forderungen die 1840er Jahre hindurch aufrecht, schlägt aber eine ausgeprägtere dänisch gesinnte Richtung ein. Gleichzeitig wird der Kontakt zu den Nationalliberalen im Königreich Dänemark in den Jahren vor Kriegsausbruch sehr eng. Die liberale Bewegung im Königreich unter Leitung Orla Lehmanns braucht Schleswig als Werkzeug für eine liberale Verfassung in Dänemark. Dies gelingt insofern als das dänische Grundgesetz am 5. Juni 1849 von Frederik VII. unterschrieben wird. Dieses Grundgesetz wird gleichzeitig zum entscheidenden Faktor, der den nationalen Konflikt in Schleswig zu einem echten Bürgerkrieg werden lässt.

Die Führer der dänischen Bewegung in Schleswig sind liberal orientiert. Das haben sie mit den Führern der schleswig-holsteinischen Bewegung gemeinsam. Ende der 1830er Jahre gibt es enge Kontakte zwischen diesen herausragenden Männern. Es ist eine interessante Tatsache, dass sie ein großes gemeinsames Interesse an mehr Freiheit und größere Selbstständigkeit haben. Erst später kommt die nationale Politik hinzu und spielt dann eine entscheidende Rolle, so dass die Bewegungen einander zu Hauptgegnern werden.

Diese Geschichte erscheint in folgenden Themen:
Nationaler Gedanke
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