v i m u . i n f o
Dansk version

Großmachtsinteressen © sdu

Der nationale Konflikt um Schleswig ist von internationaler Bedeutung. Schleswig-Holstein wird politisch und militärisch vom Deutschen Bund unterstützt, während Dänemark von den europäischen Großmächten geschützt wird.

Der nationale Konflikt in Schleswig-Holstein war ein regionaler Konflikt, der auch die europäischen Großmächte mit einbezog. Dies lag an mehreren Faktoren, jedoch am meisten an der Machtbalance in Europa. So wird es zumindest gesagt.

Der preußische König Friedrich IV. versandte beim Angriff auf die Festung in Rendsburg eine Mitteilung, die besagte, dass er Schleswig-Holstein unterstütze. Der deutsche Bundestag in Frankfurt erkannte die Hilfe zur Verteidigung Holsteins an und auch die provisorische Regierung. Dies war der Hintergrund dafür, dass Soldaten der verschiedenen deutschen Staaten auf schleswig-holsteinischer Seite kämpften.

Beim Ausbruch des Dreijährigen Krieges ersuchte die dänische Regierung um Hilfe bei der englischen Regierung, doch dies ohne Erfolg. Gleichzeitig bat man Schweden um Unterstützung, die man jedoch erst nach dem deutschen Engagement bekam. Am 4. Mai 1848 teilte der schwedische König Oscar mit, dass er 15.000 Soldaten für den Schutz des Königreichs zur Verfügung stellen wollte. Doch wollte man nicht in die Kampfhandlungen eingreifen, sondern suchte aktiv nach einer diplomatischen Lösung.

Russland und England unterstützten die dänische Regierung, wollten jedoch nicht direkt in den Krieg mit einbezogen werden. Der russische Zar übte großen Druck aus und drohte damit die Verbindungen nach Berlin abzubrechen, wenn Preußen seine Truppen nicht zurückziehen würde. Der britische Außenminister Lord Palmerston engagierte sich im Laufe des Sommers 1848 aktiv für eine diplomatische Lösung. Am 23. Juni machte er den Vorschlag eines Waffenstillstandes, wobei er unter anderem eine Teilung Schleswigs in ein nördliches und ein südliches Herzogtum vorschlug. Später drohten Schweden und Russland damit in den Krieg auf dänischer Seite einzugreifen. Dies war entscheidend dafür, dass Preußens den Waffenstillstand am 26. August 1848 in Malmö unterzeichnete.

Auf vielerlei Art und Weise wiederholte sich die internationale Einmischung 1849. Dänemark wurde noch immer von England, Russland und Schweden unterstützt. Doch nur für den Fall, dass die Existenz Dänemarks bedroht war wollte man auch militärische Unterstützung gewähren. Es war wieder die englische Regierung, die sich besonders aktiv für einen Waffenstillstand mit anschließendem Frieden einsetzte.

Am 10. Juli 1849 wurde in Berlin ein Waffenstillstand unterschrieben und ein Jahr später - am 2. Juli 1850 - gingen Dänemark und Preußen einen Friedensvertrag ein. Unterstützend wirkte hierbei die Unterdrückung des liberalen Aufstandes in Preußen durch die konservativen Kräfte, die nur mäßig hinter der schleswig-holsteinischen Sache standen. Im Londoner Protokoll vom Juli/ August erklärten England, Frankreich, Russland, Österreich und Schweden-Norwegen, dass die dänische Monarchie erhalten werden sollte. Dies sicherte das europäische Gleichgewicht.

Obwohl das Protokoll kein Lösung für das Schleswiger Problem enthielt, unterstützte es doch eindeutig Dänemark. Preußen wurde dazu gezwungen sich aus dem Krieg herauszuhalten. Vor diesem Hintergrund konnte Dänemark im Herbst 1850 das schleswig-holsteinische Heer bekämpfen, ohne dass andere Länder sich einmischten. Erst im Januar 1851 brachte die preußische Regierung die Schleswig-Holsteiner dazu aufzugeben und den Krieg zu beenden.

Als ein Teil des Friedensvertrags wurde festgelegt, dass Prinz Christan von Glücksburg dem kinderlosen Frederik VII. als Regent von Dänemark und auch als Herzog von Schleswig-Holstein folgen sollte. Damit wurden den Augustenburger die Rechte aberkannt. Im Gegenzug musste die dänische Regierung die Herzogtümer als eigenständige Einheiten anerkennen. Schleswig durfte nicht zum Königreich gehören. Dieser Punkt war ein großer Streitpunkt im November 1863 als die dänische Regierung den Friedensvertrag großzügig auslegte und Schleswig zu Dänemark zählte. Dies brachte Preußen und Österreich dazu anzugreifen.

Diese Geschichte erscheint in folgenden Themen:
Nationaler Konflikt
Um diese Inhalte anzusehen, wird der Flashplayer 9 benötigt. Zum Download
audioDidaktische Bemerkungen
case storyFallbeispiele
photosAbbildungen
imageBiografien
lexiconLexikon
bibliographyLiteratur