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Nationale Teilung © sdu

Die nationalen Konflikte in den Herzogtümern spitzen sich in den Jahren vor dem Krieg von 1864 immer mehr zu. Mit der neuen gemeinsamen Verfassung für Dänemark und Schleswig war ein neuer Krieg um Schleswig zu erwarten. Ein Krieg, in dem Dänemark alleine Preußen und Österreich gegenüberstehen würde.

Seit Mitte der 1850er Jahre begann der nationale Konflikt in Schleswig-Holstein sich wieder zuzuspitzen. Während der ersten Jahren nach Ende des Schleswig-Holsteinischen Krieges wurde dieser Konflikt unterdrückt, als Folge der restriktiven Politik der dänischen Regierung. Die Unzufriedenheit wurde durch die steigende preußische und österreichische Kritik über die Behandlung der deutschen Bevölkerung in Schleswig-Holstein unterstützt.

Auf den Treffen der Ständeversammlungen in den Herzogtümern wurde großen Kritik laut, über den mangelnden Einfluss auf die Gemeinschaftsverfassung des Gesamtstaates. Gleichzeitig erwachte der internationale Zwist - insbesondere in Holstein - zwischen den adligen Gutsbesitzern auf der einen Seite und den liberal orientierten Gruppen auf der anderen Seite. Die Ritterschaft bevorzugte es, dass Holstein zum konservativen dänischen Gesamtstaat gehören sollte, der ihre Privilegien sichern würde. Es bestand kein Interesse daran als deutscher Kleinstaat zu enden, in dem liberale Reformen durchgeführt würden. Als der dänische Außenminister und Minister Holsteins L. N. von Scheele in den Jahren 1855-56 die Privilegien der Gutsbesitzer angriff und versuchte Reformen durchzuführen, verschwand die Unterstützung der Ritterschaft für den dänischen Gesamtstaat. Von diesem Zeitpunkt an wurde aktiv an der Loslösung von Dänemark gearbeitet.

Die Verhältnisse in den Herzogtümern wurden auch von der preußischen wirtschaftlichen und militärischen Expansion beeinflusst, was wiederum die deutsche Nationalbewegung stärkte und die Aufmerksamkeit auf die schleswig-holsteinische Frage richtete. Hierdurch stieg zudem die Anzahl der nationalen deutschen Vereine und die Unterstützung des Volkes wurde, wie in den 1840er Jahren, durch nationale Volksfeste und Paraden verstärkt.

Die politische Entwicklung im Königreich erhielt große Bedeutung für die Entwicklung in den Herzogtümern. Während der 1850er Jahre wechselte der Einfluss zwischen konservativen Gesamtstaatsanhängern und nationalliberalen Eider-Dänen. Als der Nationalliberale Carl Christian Hall im Jahr 1857 dänischer Regierungsleiter wurde, änderte sich die Politik und wurde auf eine Vereinigung Dänemarks mit Schleswigs gerichtet. Anfang der 1860er wurde die Eider-Politik gestärkt und die dänische öffentliche Meinung argumentierte stark für ein Dänemark bis hin zur Eider. Dies führte mehrmals fast zum Krieg gegen Preußen und den Deutschen Bund, die beide nicht diese Teilung der Herzogtümer akzeptieren wollten.

Preußen und der Deutsche Bund drohten mehrmals damit, eine Annexion von Holstein vorzunehmen - eine Pfändung -, falls Dänemark nicht den Londoner Absprachen aus den Jahren 1851-52 folgte. Aber es blieb bei der Drohung, hauptsächlich weil die europäischen Großmächte es verhinderten. Als der dänische Reichstag am 13. November 1863 entschied, ein gemeinsames Grundgesetz für Dänemark und Schleswig einzuführen - die so genannte November-Verfassung - entstand eine neue Situation. Dies war eine klare Übertretung des Londoner Traktats von 1852 und gleichzeitig eine Provokation, die sich gegen Deutschland richtete.

Zwei Tage später - am 15. November 1863 - starbt der dänische König Friedrich VII. plötzlich. Hierdurch entstanden neue Probleme. Im Londoner Traktat war festgelegt, dass Prinz Christian von Glücksburg neuer König Dänemarks und Herzog von Schleswig werden sollte. Trotzdem rief der Sohn des Herzogs von Augustenburg sich selbst als Herzog aus, wodurch der alte Erbstreit zwischen dem dänischen Königshaus und den Augustenburgern wieder aufblühte.

Der preußische Ministerpräsident Otto von Bismarck entschied sich erst einmal für eine einigermaßen versöhnliche Linie. Auf diese Art und Weise sicherte er sich die Unterstützung Österreichs und des Deutschen Bundes. Er wollte nicht mit den europäischen Großmächten England, Russland und Frankreich in Konflikt geraten, weshalb er in Opposition zum Herzog trat und Christian VIII. als neuen König und Herzog unterstützte. Kurz vor Weihnachten 1863 rückten deutsche Truppen zur Annexion des Herzogtums in Holstein und Lauenburg ein.

Österreich und Preußen verlangten am 28. Dezember 1863 im Bundestag, dass die dänische Novemberverfassung aufgehoben werden sollte, da ansonsten Schleswig besetzt werden würde.

Da der Bundestag den Vorschlag nicht anerkennen wollte, entschieden Preußen und Österreich Anfang Februar 1864 den Angriff auf Schleswig durchzuführen.

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Nationaler Konflikt
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