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Krieg 1864 © sdu

Der Krieg in Schleswig im Jahr 1864 wird kurz, weil die dänische Armee viel schwächer ist als die preußisch-österreichische. Dänemark erhält die diplomatische Unterstützung der europäischen Großmächte, aber der Wille den Gesamtstaat zu retten, existiert bei ihnen nicht.

Die Niederlage im Jahr 1864 und der Verlust Schleswig-Holsteins und Lauenburgs war eine ernsthafte Niederlage für Dänemark. Die Herzogtümer waren etwa 400 Jahre lang Teil vom dänischen Gesamtstaat gewesen und somit verlor Dänemark mit einem Schlag ein Drittel seiner Fläche und fast 40 % seiner Einwohner. Deshalb nimmt der Krieg einen großen Platz in der dänischen Geschichte ein. Er spielt ebenfalls eine Rolle innerhalb der deutschen Geschichte, weil er von großer Bedeutung für die deutsche Vereinigung in den darauf folgenden Jahren war.

Dänemark war auf den Krieg schlecht vorbereitet - sowohl militärisch als auch politisch. Zahlenmäßig war die dänische Armee unterlegen, aber auch die Ausrüstung und Ausbildung der dänischen Soldaten war schlechter als die der Gegner. Zugleich bekamen die dänischen Truppen nur Unterstützung von der Bevölkerung in Nordschleswig, während die angreifenden Streitkräfte aus dem Süden von der ganzen Bevölkerung im restlichen Teil der Herzogtümer unterstützt wurden. Hierzu kam, dass in der dänischen Bevölkerung eine unrealistische Hoffnung auf einen Sieg herrschte, was dazu führte, dass die Regierung sich auf den Krieg einließ und diesen weiterführte, obwohl die Situation aussichtslos war.

Die Regierung hatte die Erwartung, dass die europäischen Großmächte und Schweden-Norwegen Dänemark zur Seiten stehen würden, was jedoch nicht geschah. Durch die Politik in den Jahren davor war Dänemark ein großer Teil der Unterstützung aus dem Ausland verloren gegangen. Außerdem waren die Kontakte zwischen Preußen und den Großmächten Russland, Frankreich und England besser als während des vorherigen Krieges. Nur bei einer existentiellen Bedrohung wäre Dänemark in der Lage gewesen internationale Unterstützung zu erlangen.

Der Krieg in Schleswig begann Anfang Februar 1864. Zuvor waren am 21. Januar preußisch-österreichische Truppen in Holstein und Lauenburg eingerückt, weil die dänische Regierung sich weigerte ein Ultimatum zu akzeptieren und die November-Verfassung zu annullieren. Der Krieg war kurz und das Friedenstraktat wurde am 30. Oktober unterschrieben. Charakteristisch für das Traktat war, dass Dänemark vom Anfang bis zum Ende der verlierende Teil war.

Die dänische Hauptverteidigung lag bei der Danewerk-Festung, aber der Oberbefehlshaber General de Meza sah schon zu Anfang, dass es nicht möglich sein würde, die Stellung zu halten. Schon am 5.-6. Februar zog er sämtliche Soldaten ab, ehe sie in den Kampf mussten. Der Rückzug war ein Schock für die dänische Bevölkerung und de Meza wurde von vielen als Feigling und Verräter angesehen. Auf dem Rückzug wurden die dänischen Truppen am 6. Februar bei Sandelmark angegriffen, ein Angriff, der sich zur ersten eigentlichen Schlacht im gesamten Krieg entwickelte. Der Hauptteil der dänischen Soldaten wurde nach Düppel geschickt, während ein anderer Teil weitere hoch nach Fredericia und Kolding vorrückte.

Die Kämpfe um und auf den Schanzen bei Düppel waren die wichtigsten im ganzen Krieg und blieben der Hauptkampfplatz. Die ersten Kämpfe begannen am 18. Februar und im Laufe der folgenden Monate folgten zahlreiche kleinere Schlachten. Im Zeitraum bis zur endgültigen Schlacht waren die dänischen Schanzen von preußischen und österreichischen Truppen belagert. Während des Sturmes auf Düppel am 18. April wurden die dänischen Stellungen auf das heftigste beschossen, wonach die preußischen Truppen die Stellung einnahmen.

Neben den Kämpfen bei Düppe, drangen die preußisch-österreichischen Truppen durch Schleswig hindurch vor, über die Königsau, weit in das Königsreich hinein. Kolding wurde am 18. Februar kampflos eingenommen und die Festung in Fredericia wurde am 28. April geräumt. Die meisten dänischen Soldaten wurden nach Fünen überführt, während ein kleinerer Teil hoch nach Jütland rückte. Als in London am 12. Mai ein Waffenstillstand festgelegt wurde, war ganz Schleswig, mit Ausnahme von Alsen und Ærø, besetzt.

Die englische Regierung war den ganzen Krieg hindurch sehr aktiv an der Erstellung einer diplomatischen Lösung beteiligt. Die Londoner Konferenz kam zwischen den Kriegsparteien Ende April nach den Kämpfen bei Düppel zustande. Bismarck machte den Vorschlag eine Teilung von Schleswig vorzunehmen. Der nördliche Teil sollte mit Dänemark zusammengelegt werden und Süd- und Mittelschleswig würden zusammen mit Holstein vom Gesamtstaat losgelöst. Dies lehnte die dänische Regierung ab und der Krieg brach somit wieder aus.

Alsen wurde am 29. Juni angegriffen und schon am 1. Juli ergab sich die Insel. Die preußisch-österreichischen Soldaten schafften es ganz Jütland zu besetzen, ehe der Waffenstillstand am 20. Juli abgeschlossen wurde. Deshalb geschah der Friedensschluss ganz zu Gunsten des Siegers und Dänemark verlor die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg.

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Nationaler Konflikt
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