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Bedeutung für Schleswig-Holstein © sdu

Under Den Kolde Krig var rigtig mange soldater stationeret i Slesvig-Holsten. Det havde stor økonomisk og social betydning for delstaten. Efter Østblokkens sammenbrud er der skåret hårdt ned på forsvaret, og mange kaserner er blevet lukket eller beskåret kraftigt.

Der Kalte Krieg wird normalerweise als etwas Negatives, als eine Zeit, in der sich die Welt am Rande eines Atomkrieg befand, verstanden. Die positiven Auswirkungen dieses Zeitraumes wurden oftmals übersehen. In Schleswig-Holstein wurde das deutsche Militär - die Bundeswehr - zum größten Arbeitsgeber des Bundeslandes. Außerdem war dies der Teil Deutschlands, in dem der größte Teil der Bevölkerung mit der Landesverteidigung verbunden war: Entweder als einfacher Militärangestellter, als ziviler Angestellter bei der Bundeswehr oder als Soldat.

Die Bundeswehr wurde nach dem Beitritt zur NATO im Jahr 1955 aufgebaut. Zu dieser Zeit wurden in den Gebieten, die am nächsten am Eisernen Vorhang lagen, die meisten Truppen stationiert. Im östlichen Teil Holsteins bei Lübeck bis Lauenburg verlief die Grenze Richtung Osten. Gleichzeitig gab es eine lange Küstenlinie an der Ostsee, die gegen feindliche Angriffe verteidigt werden musste. Deshalb wurden viele Truppen nach Schleswig-Holstein verlegt.

Im Landesteil wurden eine Reihe von militärischen Anlagen errichtet. Neue Flugplätze, Kasernen und Flottenstützpunkte wurden gebaut. An vielen Stellen gab es dies alles jedoch schon. Im östlichen Teil an der Ostsee war die militärische Anwesenheit am größten, was damit zusammenhing, dass dies die Stelle war, an der ein möglicher Angriff durch den Warschauer Pakt begonnen hätte.

Deshalb waren die meisten Soldaten bei Flensburg und Kiel stationiert. An beiden Orten war die Flotte, das heißt der Flottenhafen, die Kriegsschiffe und Flugzeuge von massivem Umfang. Auch die Armee hatte an diesen Orten viele Soldaten stationiert.

Im südöstlichen Teil Holsteins und in Lauenburg war es besonders die Armee, die präsent war. Mit Kasernen in Neumünster, Lübeck, Wentoft und Elmenhorst war die Bereitschaft den Kampf gegen die eindringenden Soldaten des Ostblockes aufzunehmen vorhanden. Abschließend war die Luftwaffe im westlichen Teil verhältnismäßig stark repräsentiert. Die Stützpunkte in Stadum/ Leck, Husum, Hohn/ Krummenort und Heide, wie auch in Appen westlich von Hamburg gehörten hierzu.

Die Platzierung der Truppen konnte sich durch strategische Überlegungen erklären lassen. Die Landtruppen mussten notwendigerweise in der Nähe der Grenze zur DDR platziert werden und die Flotte sollte hauptsächlich für den Schutz der Ostseeküste verantwortlich sein. Es war von Vorteil die Luftwaffe etwas außerhalb der erwarteten Front zu halten. Insgesamt gab es am Ende des Kalten Krieges in den Jahren 1989-90 etwa 53.000 Soldaten und 23.000 Zivilangestellte, die der Verteidigung in Schleswig-Holstein dienten. Das sind 6% aller Beschäftigten oder auch etwa jeder Zwanzigste von 1000 Einwohnern. In Westdeutschland insgesamt waren etwa 2% in der Landesverteidigung beschäftigt, was verdeutlicht, dass militärische die Anwesenheit im nördlichsten Bundesland besonders hoch war.

Die wirtschaftliche und soziale Bedeutung der Bundeswehr war groß. Soldaten und zivile Angestellte in den militärischen Lagern brachten ihre Familien mit. Viele Ehegatten fanden Arbeit im lokalen Bereich und die Kinder gingen in lokale Kindergärten und Schulen. Auf diese Weise war der militärische Aufbau in Schleswig-Holstein mitverantwortlich für die Belebung einiger Randgebiete, an denen die Bevölkerungsdichte besonders klein war.

Am Ende des Kalten Krieges hatte die Bundeswehr zu viele militärische Anlagen und Angestellte in Schleswig-Holstein. Die Bedrohung durch den Osten war weg gefallen und die strategische Bedeutung des Landesteils war kleiner geworden. Im Zeitraum 1990-2004 fiel die Anzahl der Beschäftigten bei der Bundeswehr in Schleswig-Holstein um etwa 40%. Diese Zahl ließ sich vergleichbar auf die gesamte deutsche Entwicklung übertragen. Insbesondere im östlichen und westlichen Teil des Bundeslandes wurden nun Kasernen geschlossen und Mitarbeiter umstationiert.

Auf beiden Seiten der dänisch-deutschen Grenze gab es viele Diskussionen über die Schließungen und den Abbau. Die meisten Bürger konnten einsehen, dass der Bedarf an Soldaten kleiner geworden war und dass diese jetzt etwas anderes machen mussten als vorher. Das Problem lag darin, beschließen zu müssen, welche Städte die Leidtragenden sein sollten. In Dänemark hatte die Schließung und der Abbau von Kasernen große Bedeutung für den Landesteil Südjütland, wo insbesondere Tondern, Sonderburg und Hadersleben harte Zeiten durchmachen mussten. Außerdem mussten viele Familien unter den Kürzungen leiden, da sie zum Umzug gezwungen wurden.

Das Ende des Kalten Krieges hatte somit auch negative Folgen, was gerne durch die Freude über die verschwundene Gefahr eines Atomkrieges überschattet und vergessen wird.

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Kalter Krieg
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