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Wyhl

Im baden-württembergischen Wyhl gründen sich ab 1972 erstmals Bürgerinitiativen gegen den Bau eines geplanten Atommeilers. Die Furcht vor massiver Umweltzerstörung und nicht absehbaren Gefahren durch die Atomkraftwerke stehen bei den Demonstranten im Vordergrund. Ab 1974 sollen massive Proteste den Bau des Kernkraftwerks (KKW) verhindern: Berufsfischer demonstrieren auf dem Rhein, Winzer und Bauern veranstalten Traktorumzüge. Dieser Protest ist neu, die Weiterentwicklung und Nutzung der Kernenergie gelten bis dahin als allseits anerkannte Möglichkeit, den technologischen Rückstand der Bundesrepublik zu stoppen. Der Protest zeigt Wirkung: Beginnende Bauarbeiten im Juli desselben Jahres müssen unterbrochen werden, nachdem der Bauplatz das erste Mal besetzt wird, weitere Demonstrationen und kreative Protestaktionen folgen. Im März 1975 verfügt das Verwaltungsgericht Freiburg erstmals einen Baustopp, mit der Begründung, die gestellten Energieprognosen seien zweifelhaft. Das Verwaltungsgericht Mannheim hebt den Baustopp im Oktober wieder auf, im November räumt die Polizei den Bauplatz abermals. Erst im März 1977 hebt das Verwaltungsgericht Freiburg die Baugenehmigung mit der Begründung auf, die Reaktorsicherheit entspreche nicht dem erforderlichen Stand. Von den Erfolgen der Bürgerinitiativen in Wyhl geht bundesweit eine starke Signalwirkung aus.
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