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Spionage

"Protokoll des Studenten Wendel Mitte November, nachmittags gegen 17.00 Uhr, klingelte bei mir ein etwa 50-jähriger Mann, der sich mir als Beamter des Innministeriums vorstellte. Er fragte mich, ob ich Herr Wendel sei, der neue Vorsitzende des RCDS, was ich bejahte. Der Grund seines Besuches war offensichtlich, um, wie er näher ausführte, enge Kontakte mit dem RCDS aufzunehmen und um mit gegen den SDS zusammenzuarbeiten. Er erzählte von den nächsten Parlamentswahlen und dass doch ein schrecklicher Umsturz bevorstehe. Er betonte daraufhin mehrmals, dass der RCDS und das Innenministerium eng zusammenarbeiten sollten. Irgendwelche weiteren Versuche mich persönlich zu gewinnen, machte er eigentlich nicht. Offenbar, weil ich ihm nicht genügend vertrauenserweckend schien. Er betonte jedoch, dass er schon mit einigen Studenten guten Kontakt hätte. Dies im wesentlichen das, worüber er mit mir im wesentlichen gesprochen hat. Kiel, den 15.1.68"

Der Vorsitzende des Kieler "Ring Christlich-Demokratischer Studenten" (RCDS) berichtet als einer von mehreren Studierenden über recht plumpe Anwerbeversuche des Landesverfassungsschutzes an der Kieler Universität, um "subversive" Studierende von Kommilitonen ausspionieren zu lassen. In der Studierendenzeitung "Skizze" vom Februar 1968 sind zahlreiche skurril anmutende Fälle veröffentlicht.

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