„Das proletarische Kind hat es schlechter als das Kind des begüterten Hauses. Es hat eine schlechte Wohnung, minderwertige Kleidung, weniger gutes Essen, es besucht schlechtere Schulen, und muß frühzeitig Erwerbsarbeit leisten. Sie sind überall nur die geduldeten, von denen man alles verlangen kann, die aber selbst nichts zu verlangen haben. Die Merkmale ihrer proletarischen Existenz sind sichtbar und so sichtbar, daß sie sogar von den Kindern bemerkt werden. So prägt die Klassenlage dem Arbeiterkinde von frühester Jugend an eindringlich und stetig das Bewußtsein minderer Geltung und Anbetung von Macht und Ansehen durch Besitz ein.“
Kurt Löwenstein, der Begründer der „Kinderfreunde“-Bewegung, über die Lebensbedingungen von Arbeiterkindern.